Auszug
Die demografischen Entwicklungen stellen Deutschland seit mehreren Jahren vor diverse Herausforderungen. Besonders die steigende Lebenserwartung und die damit einhergehende relative und absolute Zunahme der älteren und alten Menschen sorgen dabei für intensive Debatten. Neben viel diskutierten Chancen des demografischen Umbruchs, dürfen die ebenfalls aufkommenden Risiken nicht außer Acht gelassen werden. So bedeutet die Zunahme älterer und alter Menschen einerseits eine Zunahme der Ressourcen zur Gestaltung der Gesellschaft. Andererseits steigen dadurch auch die Risiken, die sich beispielsweise in vermehrten Umbrüchen im Lebenslauf niederschlagen können. Nicht zuletzt führt der Anstieg der Lebenserwartung dazu, dass zunehmend mehr Zeit nach dem Erwerbsleben zur Verfügung steht. Da die Jahre nach der Erwerbsarbeit meist in guter Gesundheit und materieller Absicherung verbracht werden, kann diese Phase ganz neu gestaltet werden. Die verlängerte Altersphase, die heute bis zu einem Drittel der gesamten Lebenszeit beträgt, kann daher nicht mehr als Restzeit angesehen werden. Sie ist heute eine eigenständige in sich gegliederte Lebensphase (vgl. Backes/Clemens 2003) mit einem neuen Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Durch den Wegfall beruflicher und/oder familiärer Pflichten steht ein erweitertes Zeitbudget zur Verfügung, das mit neuen Sinninhalten und Tätigkeitsformen gefüllt werden kann. Wurde die Zeitverwendung in der mittleren Lebensphase noch vom starren Gegensatz zwischen Berufsoder Familienarbeit und Freizeit geprägt, gibt es in der nachberuflichen Phase Möglichkeiten, beide Aspekte miteinander zu verbinden.
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Literatur
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Backes, G.M., Höltge, J. (2008). Überlegungen zur Bedeutung ehrenamtlichen Engagements im Alter. In: Erlinghagen, M., Hank, K. (eds) Produktives Altern und informelle Arbeit in modernen Gesellschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90850-2_13
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