Auszug
Die Altersbildung hat sich in den letzten 40 Jahren in ihrer Ausrichtung und Zielstellung, ihren Angeboten und Erwartungen deutlich verändert. Von einer stark auf Betreuung und Fürsorge ausgerichteten Konzeption, die vom Defizit-Modell des Alterns geprägt war, hat sich die Bildung im Alter zu einem Rahmen und Angebot für selbstbestimmtes Handeln im Alltag entwickelt (vgl. Bubolz-Lutz 2000). Neben dem Wandel in den Formen, zeichnet sich eine Pluralisierung in den Angeboten und Zielrichtungen ab. Altersbildung bewegt sich heute zwischen dem klassischen Kurs- und Vortragsangebot, Seniorentanz und Gedächtnistraining und Qualifizierung für bürgerschaftliches Engagement. Diese strukturelle Änderung ergibt sich vor dem Hintergrund eines erodierenden bzw. „entgrenzten“ Bildungsbegriffs, was dazu führt, dass nicht mehr nur Bildungsorganisationen Bildung offerieren. Während letztere ein mehr oder minder klares Verständnis von Bildung haben und diese als zentrales Aktionsfeld betreiben, ist dies für Bildungsanbieter außerhalb von anerkannten Bildungseinrichtungen (z.B. Wohlfahrtsverbände) nicht der Fall. Dieser Raum der Angebote außerhalb der Bildungsorganisationen kann als ein Möglichkeitsraum bezeichnet werden, der allerdings eine gewisse Unüberschaubarkeit aufweist.
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