Auszug
Ausgangspunkt und Problemstellung der folgenden Überlegungen ist die Ungeschütztheit generativer Lebensformen und die Konflikte, die sich in den Intergenerationenbeziehungen zwischen hochaltrigen Menschen und ihren Kindern ergeben. Eine Problemdimension dabei ist, dass „die pflegende Familie“ weder einen grundgesetzlichen Schutz noch ausreichende sozialrechtliche Unterstützung genießt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist nicht geregelt und stellt ein dringendes familien-, frauen- und sozialpolitisches Projekt dar (Dallinger 1996). Die Deutung der Intergenerationenbeziehung erfolgt entweder auf der Ebene der Tradition im Sinne von linearen Ethiken oder auf der Ebene des modernen Konzeptes der Wahlfreiheit — als unabhängige biografische Entscheidung von PartnerInnen und Kindern, die jedoch zumeist Töchter und Ehefrauen sind. Mit dem Fortschreiten des demografischen Wandels wird Pflege eines Angehörigen eine wahrscheinliche Lebenslage (von Frauen) im höheren Lebensalter.
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Literatur
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Gröning, K. (2007). Generative Solidarität, filiale Verbundenheit und Individualisierung — über die Suche nach Lebensstilen mit dem Problem der Pflege für die Generation der Hochaltrigen umzugehen. In: Pasero, U., Backes, G.M., Schroeter, K.R. (eds) Altern in Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90416-0_9
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