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Der Kommunikative Konstruktivismus als Weiterführung des Sozialkonstruktivismus – eine Einführung in den Band

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Kommunikativer Konstruktivismus

Part of the book series: Wissen, Kommunikation und Gesellschaft ((WISSEN))

Zusammenfassung

Seit den 1960er Jahren hat sich in der gesamten westlichen Wissenschaft eine Denkweise ausgebreitet, die man als „konstruktivistisch“ bezeichnet. Diese Denkweise reicht von der „Erlanger Schule“ der Philosophie über die Psychologie (z. B. Watzlawick) bis weit hinein in die Naturwissenschaften, wo etwa der „radikale Konstruktivismus“ in großer Breite Eingang fand. Auch die Sozialwissenschaft und hier vor allem die Soziologie hat mehrheitlich die konstruktivistische Wende vollzogen. Selbst wenn man in Deutschland irrtümlich erst an Luhmann denkt, wenn von „Konstruktivismus“ die Rede ist, waren es doch Peter Berger und Thomas Luckmann, die mit ihrem Buch zur „gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit“ im Jahre 1966 (deutsch: 1970) einen der ersten systematischen theoretischen Beiträge unter dem Titel der Konstruktion überhaupt vorlegten (und damit auch die Wissenssoziologie neu begründeten).

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Notes

  1. 1.

    In Anlehnung und Abgrenzung zum Sozialkonstruktivismus von Berger & Luckmann hat sich auch ein Sozialkonstruktionismus enwickelt, der allerdings empirisch später andere Wege ging (vgl. Reichertz/Zielke 2008, vgl. auch den Beitrag von Reichertz in diesem Band).

  2. 2.

    Auch Peter Berger verwahrt sich öffentlich immer wieder dagegen, ‚Konstruktivist‘ genannt zu werden (Pfadenhauer 2010: 77) – so z. B. in seiner Dankesrede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der LMU in München: „Luckmann und ich haben ausgeführt, wie die Wirklichkeit immer durch ein Prisma gesellschaftlicher Deutungen erlebt wird. Nachher entstand eine soziologische Richtung, die sich zu unserem Ärger ‚Konstruktivismus‘ nannte und die behauptete, daß alle Deutungen gleichwertig seien und darüber hinaus, daß es überhaupt keine Wirklichkeit außerhalb der gesellschaftlichen Deutung gebe. Luckmann und ich haben immer wieder betont, dass diese ‚postmoderne‘ Richtung nicht mit unseren Absichten übereinstimme; es hilft alles nichts. Immer wieder werden wir als Gründer des ‚Konstruktivismus‘ gelobt oder beschimpft“ (Berger 1998: 23, siehe auch Berger 2001: 166).

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Keller, R., Knoblauch, H., Reichertz, J. (2013). Der Kommunikative Konstruktivismus als Weiterführung des Sozialkonstruktivismus – eine Einführung in den Band. In: Keller, R., Reichertz, J., Knoblauch, H. (eds) Kommunikativer Konstruktivismus. Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19797-5_1

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