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Humane berufliche Teilhabe: Die Perspektive von Menschen mit Behinderungen

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Humanität beruflicher Teilhabe im Zeichen der Inklusion

Part of the book series: Gesundheitsförderung – Rehabilitation – Teilhabe ((GRT,volume 1))

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Zusammenfassung

Aufbauend auf den Grundzügen qualitativer Forschung, wie sie im vorangegangenen Kapitel beschrieben sind, wird ein Forschungsdesign konzipiert, um die subjektive Sicht von Menschen mit Behinderungen auf berufliche Teilhabe in Erfahrung zu bringen. Dabei werden folgende Schritte durchlaufen:

  • Zunächst wird ein spezifisches qualitatives Interviewverfahren ausgewählt, das vor dem Hintergrund des Erkenntnisinteresses geeignet erscheint.

  • Im Hinblick auf die konkrete Interviewsituation müssen bei der Konzeption jene Herausforderungen Berücksichtigung finden, die mit der Befragung der Personengruppe Menschen mit Behinderung verknüpft sind. Bisherige Erkenntnisse zur Befragung dieser Zielgruppe sind daher aufzuarbeiten und entsprechend nutzbar zu machen.

  • In einem nächsten Schritt wird ein Gesprächsleitfaden erarbeitet. Ebenso wird das Setting der Befragung (zeitliche und räumliche Rahmenbedingungen, Interaktion, Methode) definiert.

  • Vor der eigentlichen Befragung muss – vergleichbar der Stichprobenziehung in quantitativen Verfahren – eine Auswahl der zu befragenden Personen getroffen werden. Das qualitative Sampling orientiert sich an inhaltlichen Kriterien, welche mögliche Unterschiede in der Einschätzung der Befragten begründen.

  • Im Rahmen eines dezidierten Kodierverfahrens werden die geführten Interviews auf der Basis von Transkriptionen ausgewertet.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Witzel (1982), S. 66ff.

  2. 2.

    Vgl. Witzel (1982); S. 68ff sowie Witzel (1985): Das problemzentrierte Interview, in: Jüttemann, G. (Hrsg.): Qualitative Forschung in der Psychologie. Grundfragen, Verfahrensweisen, Anwendungsfelder, Weinheim u. a., S. 230.

  3. 3.

    Witzel (1985), S. 230.

  4. 4.

    Das Untersuchungsfeld ist dem Institut für Technologie und Arbeit und somit auch der Verfasserin durch eine langjährige wissenschaftliche Tätigkeit auf diesem Gebiet bekannt und musste daher nicht mehr gesondert erschlossen werden.

  5. 5.

    Vgl. Witzel (1985), S. 230.

  6. 6.

    Vgl. Witzel (1982), S. 68f.

  7. 7.

    Vgl. Blumer (1954), S. 3-10.

  8. 8.

    Witzel (1982), S. 70.

  9. 9.

    Vgl. Witzel, A. (2000). Das problemzentrierte Interview, in: Forum Qualitative Sozialforschung (FQS), Vol. 1, Nr. 1, Art. 22, o. S.

  10. 10.

    Vgl. Witzel (1982), S. 89ff und Witzel (1985), S. 236ff.

  11. 11.

    Vgl. ebd.

  12. 12.

    Vgl. Witzel (1982), S. 89ff und Witzel (1985), S. 236ff.

  13. 13.

    Vgl. ebd.

  14. 14.

    Vgl. ebd.

  15. 15.

    Vgl. Witzel, A. (2000), o. S.

  16. 16.

    Vgl. Witzel (1982), S. 96-107 sowie Witzel (2000), o. S.

  17. 17.

    Vgl. Mey, G. (2000): Erzählungen in qualitativen Interviews – Konzepte, Probleme, soziale Konstruktion, in: Sozialer Sinn: Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, 1, 1, S. 143.

  18. 18.

    „Mit Leichter Sprache/Einfacher Sprache sind sprachliche Artikulationsweisen gemeint, die generell sehr leicht verständlich sind. Sie wird eingesetzt, um Menschen mit geringen sprachlichen Fähigkeiten das Verständnis von Texten zu erleichtern und ist damit eine Form der Barrierefreiheit.“ Quelle: http://www.hf.uni-koeln.de/34180. Siehe auch: Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland e. V. (Hrsg.): Das neue Wörterbuch für Leichte Sprache, Kassel 2008.

  19. 19.

    Siehe z. B. Laga (1982), S. 228; Wagner-Willi (2002), S. 34.

  20. 20.

    Laga (1982), S. 228.

  21. 21.

    Vgl. Chadsey-Rush, J.D. et al. (1992): Assessing the loneliness of workers with mental retardation, in: Mental Retardation, 30, S. 85-92.

  22. 22.

    Siehe: Sigelmann, C.K. et al. (1980): Surveying Mentally Retarded Persons: Responsiveness and Responde Validity in Three Samples, in: American Journal of Mental Deficiency, 84, S. 479- 786; Sigelmann, C.K. et al. (1981a): Issues in Interviewing Mentally Retarded Persons: An Empirical Study, in: Bruininks, R.H. et al. (Hrsg.): Deinstitutionalization and Community Adjustment of Mentally Retarded People, Washington, S. 114-129; Sigelmann, C.K. et al. (1981b): When in doubt, say yes: Acquiescence in interviews with mentally retarded persons, in: Mental Retardation, 19, S. 53-58; Sigelmann, C.K. et al. (1982a): Evaluating Alternative Techniques of Questioning Mentally Retarded Persons, in: American Journal of Mental Deficiency, 86, S. 511-518; Sigelmann, C.K. et al. (1982b): Asking Questions of Retarded Persons: A Comparison of Yes-No and Either-Or-Formats, in: Applied Research on Mental Retardation, 2, S. 347-57; Sigelmann, C.K. et al. (1982c): The Responsiveness of Mentally Retarded Persons to Questions, in: Education and Training of Mentally Retarded, 17, S. 120-124; Sigelmann, C.K. (1983): Communicating with Mentally Retarded Persons: Asking Questions and Getting Answers, Texas.

  23. 23.

    Siehe: Heal, L.W.; Sigelmann, C.K. (1995): Response biases in interviews of individuals with limited mental ability, in: Journal of intellectual disability research, 39, 4, S. 331-340.

  24. 24.

    Siehe: Gromann, P. (1996): Nutzerkontrolle – ein wichtiger Bestandteil von Qualitätssicherung, in: Geistige Behinderung, 2, S. 211-222; Gromann, P. (1997): Das Problem der Evaluation in der Sozialpädagogik: Bezugspunkte zur Weiterentwicklung der evaluationstheoretischen Reflexion, Frankfurt a. M. u. a.; Gromann, P. (1998): Die Problematik der Beurteilung von Wohlbefinden aus der Außenperspektive – Schwierigkeiten der „Messung“ von subjektiver Lebensqualität, in: Fischer, U. et al. (Hrsg.): Wohlbefinden und Wohnen von Menschen mit schwerer geistiger Behinderung, Reutlingen, S. 254-270; Gromann, P.; Niehoff-Dittmann, U. (1999): Selbstbestimmung und Qualitätssicherung. Erfahrungen aus der Bewertung von Einrichtungen durch ihre Bewohner, in: Geistige Behinderung, 2, S. 156-164.

  25. 25.

    Vgl. Sigelmann, C.K. (1982a), S. 511ff.

  26. 26.

    Gromann (1996), S. 220.

  27. 27.

    Zapf, W. (1984): Individuelle Wohlfahrt: Lebensbedingungen und wahrgenommene Lebensqualität, in: Glatzer, W.; Zapf, W. (Hrsg.): Lebensqualität in der Bundesrepublik. Objektive Lebensbedingungen und subjektives Wohlbefinden, Darmstadt, S. 25.

  28. 28.

    Vgl. Thornicroft, G. et al. (1993): The Reliability of Patient Attitude Questionnaire, in: British Journal of Psychiatry, 162, S. 25-29.

  29. 29.

    Vgl. ebd.

  30. 30.

    Coroy, J.W.; Bradley, V.J. (1985): The Pennhurst Longitudinal Study, Philadelphia.

  31. 31.

    Vgl. Heal, L.W.; Sigelmann, C.K. (1995), S. 335.

  32. 32.

    Vgl. Hagen (2001), S. 105f.

  33. 33.

    Vgl. Pixa-Kettner, U. (1996): „Dann waren sie sauer auf mich, dass ich das Kind haben wollte…“ Eine Untersuchung zur Lebenssituation geistig behinderter Menschen mit Kindern in der BRD, Baden-Baden.

  34. 34.

    Vgl. Hagen (2001), S 113ff.

  35. 35.

    Vgl. Kamann (2001), S. 82ff.

  36. 36.

    Eigene Darstellung in Anlehnung an Witzel.

  37. 37.

    Zum Beispiel wurde ausführlich diskutiert, ob die Beschäftigten mit Behinderung Begriffe wie „sich wohlfühlen“ und „zufrieden“/„unzufrieden“ verstehen. Die Experten bestätigten, dass die Beschäftigten in der Lage seien, diese Begriffe richtig einzuordnen.

  38. 38.

    Quelle: Neuland.

  39. 39.

    So hat Laga (1982) z. B. darauf hingewiesen, dass die Anwesenheit von Eltern mit erheblich negativen Auswirkungen auf den Gesprächsverlauf einherging, da diese z. T. massiv eingriffen (S. 234f.).

  40. 40.

    Vgl. Carrier, S.; Fortin, D. (1994): La valeur des informations recueillies par entrevues structurées et questionnaires auprès des personnes ayant und déficience intellectuelle: une recension des écrits scientifiques, in: Revue francophone de la déficience intellectuelle, 5, 1, S. 29-42.

  41. 41.

    Vgl. hierzu Kapitel 9.2.

  42. 42.

    Team des Bereichs Arbeit und Soziales am Institut für Technologie und Arbeit an der TU Kaiserslautern.

  43. 43.

    Gruppendiskussion mit Reha-Experten am 24.09.2010 in Mainz.

  44. 44.

    Institut für Technologie und Arbeit an der TU Kaiserslautern.

  45. 45.

    Grundlage dieser Kenntnis ist z. B. eine im Herbst/Winter 2010 durchgeführte bundesweite Befragung von WfbM mit dem Ziel, besonders innovative Einrichtung zu identifizieren. Im Vorfeld hat das ITA so genannte Innovationstreiber definiert, nach denen das Innovationspotenzial von WfbM beurteilt wurde:

    • Öffnung der WfbM nach außen

    • Öffnung der WfbM nach innen (z. B. durch Aufnahme anderer Zielgruppen)

    • Sozialraumorientierung (Verankerung der WfbM im Gemeinwesen)

    • Binnendifferenzierung durch ein diversifiziertes Produktions- und Dienstleistungsportfolio

    • Binnendifferenzierung durch zielgruppenspezifische Rehabilitationskonzepte bzw. Bildungs- und Qualifizierungsangebote

    • Anpassung von Organisations- und Leitungsstrukturen an sich verändernde Rahmenbedingungen.

    Ergebnis der Befragung siehe: Zink, K.J. (2010): Die WfbM als Kompetenzzentrum für angepasste Arbeit – Von der Idee zur Umsetzung? Fachtagung von 53° Nord/LAG: WfbM Hessen: „Aus Werkstätten werden Maßnahmeträger“, Frankfurt a. M.

  46. 46.

    So existieren beispielsweise WfbM, die ein sehr ausgeprägtes Dienstleistungsportfolio im Bereich Gastronomie entwickelt haben, andere haben den Schwerpunkt auf Einzelhandel gesetzt. Wieder andere WfbM haben sich dadurch ausgezeichnet, dass sie in den vergangenen Jahren eine hohe Quote an Übergängen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt realisieren konnten.

  47. 47.

    Nur ein Betrieb bat explizit darum, die Befragung im Rahmen der Mittagspause durchzuführen.

  48. 48.

    Vgl. Witzel (1985), S. 243 sowie Witzel, A. (1996): Auswertung problemzentrierter Interviews: Grundlagen und Erfahrungen, in: Strobl, R.; Böttger, A. (Hrsg.): Wahre Geschichten? Zu Theorie und Praxis qualitativer Interviews, Baden-Baden, S. 49-76.

  49. 49.

    Siehe Strauss; Corbin (1990).

  50. 50.

    Vgl. Witzel (2000), o. S.;

  51. 51.

    Die vollständig transkribierten Interviews befinden sich auf der angehängten Daten-CD. Die Transkription orientierte sich so weit wie möglich am gesprochenen Wort. Umgangssprache wurde jedoch in Hochdeutsch umformuliert. Zuweilen war es schwierig, die Sprache der Menschen mit Behinderungen zu verstehen, weshalb die Transkription auch einzelne Lücken aufweist.

  52. 52.

    Schlick et al. (2010), S. 31 in Anlehnung an Luczak; Volpert (1987); Hervorhebung durch Verfasserin.

  53. 53.

    Eigene Darstellung in Anlehnung an: Schlick et al. (2010), S. 31 und Strauss; Corbin (1996), S. 94-117.

  54. 54.

    Im Rahmen einer Gruppendiskussion und dreier Einzelinterviews wurde der Aufnahme durch die Befragten nicht zugestimmt.

  55. 55.

    Bei den Forschern handelt es sich um das Team des Bereiches „Arbeit und Soziales“ am Institut für Technologie und Arbeit.

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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Kubek, V. (2012). Humane berufliche Teilhabe: Die Perspektive von Menschen mit Behinderungen. In: Humanität beruflicher Teilhabe im Zeichen der Inklusion. Gesundheitsförderung – Rehabilitation – Teilhabe, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19265-9_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19265-9_9

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-19264-2

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