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Zusammenfassung

Es gibt wohl kaum einen Politikbereich in Deutschland, in dem die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit so groß ausfällt wie bei der sozialstaatlichen Förderung von Kindern und Jugendlichen. Oft genug werden sie in politischen Sonntags- und Alltagsreden als die Zukunft der Gesellschaft beschworen. Aber die soziale Wirklichkeit vieler Kinder und Jugendlicher widerspricht dieser Beschwörung und verheißt gerade für die Zukunft auch der Gesellschaft nichts Gutes. Wenn allein nach offiziellen Kriterien mehrere Millionen Kinder als materiell arm bezeichnet werden müssen – oder auch als ausgeschlossen von der Teilhabe am normalen sozialen Leben einschließlich Bildung und Arbeitsmarkt –, so ist das eigentlich nicht hinnehmbar. Das gilt erst recht, wenn über die Armutsschwelle hinaus weitere große Kreise von mehr oder weniger Unterprivilegierten in den Blick genommen werden, insbesondere Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und damit verbundenen Defiziten. Auch weitere propagierte politische Herausforderungen – wie etwa die „Wissensgesellschaft“ oder der „Demografische Wandel“ bzw. das Schrumpfen der Bevölkerung oder auch der so genannte „Facharbeitermangel“ – müssten Politik und Gesellschaft schon lange veranlassen, wesentlich mehr für die Förderung heutiger Kinder, und auch heutiger potenzieller Eltern, sowie für die Verbesserung ihrer Rahmenbedingungen zu unternehmen. Denn es ist doch ein unakzeptabler Widerspruch, wenn einerseits beklagt wird, dass zukünftig Arbeitskräfte und Wissensträger fehlen werden, und andererseits heute vorhandene Ressourcen und Potenziale nicht ausgeschöpft werden.

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Schäfer, C. (2012). Kindergrundsicherung. In: Bispinck, R., Bosch, G., Hofemann, K., Naegele, G. (eds) Sozialpolitik und Sozialstaat. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19024-2_8

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