Zusammenfassung
›Diversität‹ ist ein allgemeiner Ausdruck zur Bezeichnung der Vielfalt der Erscheinungsformen einer Sache oder verschiedener Gegenstände ähnlicher Art. Das Wort geht auf das lateinische ›diversitas‹ zurück, das im 14. Jahrhundert ins Englische und zu Anfang des 17. Jahrhunderts ins Deutsche entlehnt wird. Das lateinische Wort wiederum stammt vermittelt über das Adjektiv ›diversus‹ »verschieden« von ›di-vertere‹ »auseinandergehen, voneinander abweichen« ab. Im Latein der klassischen Antike wird der Ausdruck in der Bedeutung »Unterschiedenheit, Differenz« verwendet.1 Auf die Vielgestaltigkeit der Organismen wird das Wort seit der Spätantike bezogen. So erscheint der Ausdruck im Buch ›Exodus‹ der lateinischen Übersetzung des Alten Testaments durch den heiligen Hieronymus, die dieser zwischen 382 und 384 erstellt (»diversitate lignorum«).2 Übernommen wird diese Formulierung im Mittelenglischen um 1390 in der Wycliffe-Bibel (»dyuerste of trees«).3 Auch T. Browne spricht in einer ein Jahr nach seinem Tod 1683 erscheinenden Abhandlung von der »Diversität von Bäumen« (»the diversity of these Trees and their several fructifications«).4 J. Addison unterscheidet 1712 zwischen der Vielgestaltigkeit (»Diversity«) und der Vielzahl (»Multitude«) von Lebewesen.5 P.L.M. de Maupertuis erklärt die Diversität (»diversité«) der Tiere 1751 durch zufällige Abwandlungen bei der Vererbung und entwickelt damit zumindest in Ansätzen eine Theorie der ↑Phylogenese.6 C. von Linné gibt u.a. eine ökologische Interpretation der Diversität, wenn er sie an einer Stelle über das später so genannte Prinzip der räubervermittelten Koexistenz (»predator-mediated coexistence«) erklärt: Die Anwesenheit eines Räubers ermögliche das Überleben vieler Arten, indem er die Vertreter der dominanten Art zurückdränge (↑Räuber).7
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Literatur
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Toepfer, G. (2011). Diversität. In: Historisches Wörterbuch der Biologie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00439-0_18
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