Zusammenfassung
Die Frage an gerontologische Modelle und Theorien zu richten, inwieweit sie sozial-strukturelle Altersveränderungen reflektieren oder gar Antworten auf sich daraus ergebende Anforderungen für sozial-politisches Handeln bereithalten, ist kein leichtes Unterfangen. Allzu schnell erliegt man der Gefahr, Theorien und Modelle zu kritisieren oder aber zu verteidigen, ohne den Erklärungsanspruch zu berücksichtigen, der den Modellen und Theorien zugrunde liegt. Zudem wird allzu oft die Perspektive nicht benannt, vor deren Hintergrund Urteile gefällt werden, noch werden die Kriterien offengelegt, mit denen man mißt: Die Verwendungsdimensionen der Theorien bleiben ebenso unbekannt wie die der Kritiken. Dies bedeutet jedoch nicht, gerontologische Theorien in einen “kritikfreien”Raum zu stellen. Sie erheben selbst zum größten Teil den Anspruch, Alters- und Alternsveränderungen auch im sozialen Kontext zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen. Insofern ist es legitim, Theorien und Modelle an ihrem eigenen Verwendungsanspruch zu messen sowie Fragen an gerontologische Erkenntnisse heranzutragen, die sich aus aktuellen sozio-strukturellen Altersveränderungen ergeben.
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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Kühnert, S., Niederfranke, A. (1993). Sind gerontologische Theorien nützlich zur Erklärung sozialstruktureller Altersveränderungen?. In: Naegele, G., Tews, H.P. (eds) Lebenslagen im Strukturwandel des Alters. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99987-0_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12394-3
Online ISBN: 978-3-322-99987-0
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