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Schwindet die integrative Funktion des Sozialstaates?

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Sozialpolitik und Sozialstaat: Soziologische Analysen

Part of the book series: Sozialpolitik und Sozialstaat ((SOZPOL))

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Zusammenfassung

Für die europäischen Wohlfahrtsstaaten ist längerfristig mit einem günstigenfalls mäßig wachsenden Sozialprodukt zu rechnen, das von einem sinkenden Anteil der Bevölkerung produziert wird und daher ein höheres Maß an Umverteilung zugunsten der Nicht-Erwerbstätigen oder eine Absenkung ihrer Versorgungsstandards erfordert. Gleichzeitig ist eine Erosion der nationalstaatlichen Autonomie zu berücksichtigen: Wachsende Abhängigkeiten von der Weltmarktentwicklung und die Verschiebung wirtschaftspolitischer Zuständigkeiten auf die europäische Ebene wirken als Restriktionen für die voraussichtlich auf nationalstaatlicher Ebene verbleibende Sozialpolitik.

Entstanden als Referat auf dem 28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996. Vorfassung veröffentlicht in den Verhandlungen des Kongresses: Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften, hrsg. von Stefan Hradil. Campus Verlag Frankfurt/New York 1997, S. 135–153. Die vorliegende überarbeitete Fassung ist erschienen in: Berliner Journal für Soziologie, Band 7 (1997), S. 5–19.

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Literatur

  1. Hayek 1980: 99f.; vgl. bereits Hayek 1957. Eine differenzierte Darstellung und Kritik der Position Hayeks gibt Prisching 1989.

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  2. „The core of a society as a system, is the patterned normative order through which the life of a population is collectively organized. As an order, it contains values and differentiated and particularised norms and rules, all of which require cultural references in order to be meaningful and legitimate. As a collectivity, it displays a patterned conception of membership which distinguishes between those individuals who do and do not belong.“ (Parsons 1966: 10)

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  3. Vgl. Parsons 1972: 102ff.; 1977: 250ff.. Zur Entstehung dieser Perspektive aufschlußreich Parsons/Shils/Lazarsfeld 1975: 34ff. Eine vertiefte Diskussion des Marshallschen Ansatzes geben Rieger (1992b) und Barbalet (1988).

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  4. Dem unterliegt selbstverständlich ein gesellschaftsdiagnostisches Interesse: „Das Prinzip der Inklusion ersetzt (!) jene Solidarität, die darauf beruhte, daß man einer und nur einer Gruppe angehörte.“ (Luhmann 1980: 31) Parsons dagegen hält fest, daß Solidarbeziehungen auch die Einheit komplexer Gesellschaften fundieren.

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  5. Diese Unterscheidung wurde von Kohli (1996: 160f.) vorgeschlagen, um die Differenz zwischen genetischen und wirkungsbezogenen Betrachtungsweisen der wohlfahrtsstaatlichen Entwicklung zu verdeutlichen.

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  6. Genauer: In der Produktionssphäre bleibt das Privateigentum und die unternehmerische Dispositionsfreiheit grundsätzlich gewahrt; beide werden allerdings einschränkenden Bedingungen unterworfen. In der Verteilungssphäre wird die marktwirtschaftlich resultierende primäre Einkommensverteilung durch eine staatlich organisierte sekundäre Einkommensverteilung korrigiert. In der Reproduktionssphäre werden die Leistungen der privaten Haushalte durch öffentlich organisierte oder wenigstens regulierte Dienstleistungen des Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesens ergänzt und unterstützt. Vgl. Kaufmann 1997: 27f.

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  7. Der ökonomisch-moralische Doppelcharakter der „Wohlfahrtsökonomie“ wird auch von Münch (1994) hervorgehoben, während Stichweh (1988: 286f.) in Fortführung des Luhrnannschen Inklusionskonzeptes den symbolischen Aspekt als „Begleitsemantik“ faßt.

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  8. Der Anerkennungsaspekt menschlichen Zusammenlebens wurde zuerst von Hegel betont und von Honneth (1992) unter ergänzender Bezugnahme auf G.H. Mead ausgearbeitet.

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  9. Peters (1993: 96ff.) unterscheidet ebenfalls drei Integrationsformen: funktionale Koordination, moralische Integrität und expressive Gemeinschaft. Diese Systematik scheint mir jedoch die Spannung zwischen Recht und Moral zu unterschlagen und mit der „expressiven Gemeinschaft“ ein dem kommunitaristischen Zeitgeist nahestehendes Konstrukt in Vorschlag zu bringen.

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  10. Hierzu ausführlicher Kaufmann 2000.

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Kaufmann, FX. (2002). Schwindet die integrative Funktion des Sozialstaates?. In: Sozialpolitik und Sozialstaat: Soziologische Analysen. Sozialpolitik und Sozialstaat. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99962-7_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99962-7_11

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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