Zusammenfassung
Mit der Entwicklung der Alternssoziologie und der sozialen Gerontologie nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Übergang in den Ruhestand zu einem zentralen Fokus alternswissenschaftlicher Forschung avanciert. Bereits mit der Einführung der Rentenversicherung und einer „Institutionalisierung des Lebenslaufs“ gewannen die Lebensphase Alter und die Bedingungen des Übergangs aus sozialpolitischer Sicht an Interesse. Doch erst die Durchsetzung einer allgemein gültigen Norm des „verdienten Ruhestands” mit ausreichender materieller Sicherung in den 50er Jahren hat auch die Problematik von Übergangsprozessen in diesen Ruhestand stärker in den Vordergrund (alterns-)wissenschaftlicher Reflektion befördert. Eine frühe Thematisierung erfolgte ausschließlich für Männer und unter dramatischen Vorzeichen („Pensionsschock“, „Pensionsbankrott“, „Pensionstod“), indem der Berufsaustritt überwiegend als krisenhafte Anpassungsituation und „kritisches Lebensereignis” gefaßt wurde (vgl. Naegele 1992, S. 224).
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Literatur
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Clemens, W. (2000). Erwerbstätige Frauen im Übergang zum „Ruhestand“ — Wandel oder Kontinuität der Lebenslage?. In: Backes, G.M., Clemens, W. (eds) Lebenslagen im Alter. Reihe Alter(n) und Gesellschaft, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97450-1_7
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