Zusammenfassung
Die vorliegende Untersuchung entstand aus Verwunderung und Verärgerung darüber, daß Sozialstrukturanalyse — genauer gesagt, die Analyse ungleicher Sozialstruktur — in der Bundesrepublik wie auch in anderen fortgeschrittenen Gesellschaften in erster Linie mit Hilfe von Klassen- und Schichtmodellen1 betrieben wird, daß diese Schemata aber den heutigen Gegebenheiten ganz offenkundig nicht mehr entsprechen. Deshalb habe ich zwei Sozialstrukturmodelle entwickelt, die den derzeitigen Verhältnissen m. E. sehr viel besser gerecht werden und zusammen wenigstens die Aufgaben erfüllen, die derzeit dem Schichtkonzept zugemutet werden.
„Die Gesellschaft von heute wird mit einem Schichtungsmodell interpretiert, das an der Gesellschaft von vorgestern abgelesen wurde.“
(Th. Geiger 1962,S. 195)
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Anmerkungen Kap. 0 und 1 S. 7 – 19
Die Begriffe „Modell“, „Konzept“, „Schema“etc. werden einstweilen synonym verwendet. Erst im letzten Kapitel dieser Untersuchung, bei der Entwicklung von Lagen- und Milieuvorstellungen, werden diesbezügliche Unterscheidungen eingeführt.
Habermas’ Diagnose der „neuen Unübersichtlichkeit“trifft die Situation auch im Bereich der Sozialstruktur (1985). Vgl. hierzu auch S. Hradil 1985b.
Vgl. B. Giesen 1980; W. Schluchter 1979; S. Eisenstadt 1979
K.M. Michel 1983; J. Habermas 1981, Bd. 2, Kap. VIII, 1981b
Ch. Lasch 1980; F. Lehner 1979; R. Inglehart 1979; P. Berger u. a. 1975; D. Bell 1975; A. Tou-raine 1972
Typisch die Wertewandel-Diskussion: Hier wurde darauf hingewiesen, daß die neuen „postmateriellen Werte“lediglich veränderte Verhaltensdispositionen darstellen, denen weitgehend unveränderte Werthaltungen zugrundeliegen.
J. Habermas 1985
F. Fürstenberg 1966, S. 440
G. Oppitz (1975, S. 17) hat einmal 41 Synonyme zusammengestellt.
1970, S. 42
Vgl. u. a. F. Fürstenberg 1966
Zu seiner Klärung hat der französische Strukturalismus wesentlich beigetragen; vgl. u. a. R. Boudon 1973, S. 15f.
Ch.K. Warriner 1981, S. 179ff.
H.P. Bahrdt 1980, S. 109
G. Hardach 1977, S. 503
Vgl. z. B. die Kapitelaufgliederung des wohl am weitesten verbreiteten Einführungswerkes in die Sozialstruktur der Bundesrepublik (B. Schäfers 19854).
Sind diese Strukturelemente von vornherein personal definiert (vgl. a), so bilden sie zugleich Sozialkategorien.
Piaton 1950
Aristoteles 1955
Vgl. unter vielen anderen: Aristoteles 1969; E. Wiehn 1975; L.S. Stebbing 1938; H.-P. Ipsen 1968; R. Zippeiis 1971; C.-E. Barsch 1979; D. Herwig 1984
Diese Begriffsexplikation wurde auf der Grundlage folgender Texte formuliert: R. Kreckel 1972, 1976, 1980,1982; E. Wiehn 1975; S. Hradil 1983a; R. Dahrendorf 1967a.
J. Kocka 1979, S. 137. Im übrigen kommt aus dem Bereich der neueren Sozialhistoriker eine Fülle aufschlußreicher, da bestimmte Denkschablonen herkömmlicher Ungleichheitsforschung vermeidender Studien zur sozialen Ungleichheit. Weitere Definitionen, die in ähnliche Richtungen gehen, finden sich außer in den auf S. 17 erwähnten Texten u. a. in: K.M. Bolte/S. Hradil 1984, S. 23; G. Steinkamp 1980, S. 263; H.U. Wehler 1979, S. 10.
H.H. Noll 1982, S. 41
Vgl. K.O. Hondrich 1984
Vgl. Abschn. 4.2.1.
M. Weber 1956, S. 177–180; S. 531–540
Z. B. von G.W. Runciman 1966/69, 1968
Z. B. Th. Geiger 1962 und K.M. Bolte/S. Hradil 1984
Zuerst bei K. Svalastoga 1964
Mit dem Begriff „subjektiv“sind in der neueren Sozialstrukturanalyse keine abwertenden Konnotationen (mehr) verbunden. „Subjektiv“ist nicht gleichbedeutend mit beliebig, irrelevant, unerheblich o. ä.
K.M. Bolte/S. Hradil 1984, S. 28
A. de Tocqueville 1835
H. Schelsky 1953, S. 218ff
J.-U. Sandberger 1977, S. 15
Ders., 1977, S. 15
Vgl. K.U. Mayer 1977b
J.-U. Sandberger 1977, S. 15
M. Miegel 1983, S. 86ff
Ders., 1983, S. 157
Armut hat zweifellos auch nicht-materielle Aspekte (vgl. u.a. die Armutsbegriffe von W. Friedrich/ HJ. Schaufelberger 1975, S. 196ff.; H. Winterstein 1978, S. 70; P. Kürth 1982, S. 13). Ohne deren Bedeutung leugnen zu wollen, konzentriere ich mich hier im Interesse einer möglichst objektivierbaren Prüfung der o. a. Thesen auf finanzielle Armut.
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Hradil, S. (1987). Einleitung. In: Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97175-3_1
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