Zusammenfassung
Kompetenzbasierte Präventionsprogramme haben in der gegenwärtigen Diskussion Konjunktur. Das trifft auf die rein akademische Auseinandersetzung ebenso zu wie auf die konkrete Präventionspraxis. Prävention zielt heute auf die generelle Kompetenzsteigerung. „Life Skills“, etwa den sozialen und den allgemeinen Lebenskompetenzen, wird eine Breitbandwirkung zugeschrieben: Sie verfügen über einen hohen, bereichsunspezifischen Einsatzradius. Sie sollen — was im Besonderen für den Entwicklungszeitraum zwischen Kindheit und frühem Erwachsenenalter gilt — die Bewältigung zentraler Entwicklungsaufgaben ermöglichen und damit zur Herstellung personaler Stabilität beitragen. Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung, die drogenspezifische und -unspezifische Suchtprävention oder aber die Gewaltprävention stehen damit keinesfalls in Konkurrenz zueinander. Im Gegenteil, sie sind Bestandteil eines ganzheitlichen Präventionsverständnisses, das sich sukzessive durchsetzen konnte.
„Ein Arzt steht am Ufer eines schnell fließenden Flußes und hört die verzweifelten Schreie einer ertrinkenden Frau. Er springt ins Wasser, holt die Frau heraus und beginnt die künstliche Beatmung. Aber als sie gerade anfängt zu atmen, hört er einen weiteren Hilfeschrei. Der Arzt springt abermals ins Wasser und holt einen weiteren Ertrinkenden, trägt ihn ans Ufer und beginnt mit der künstlichen Beatmung. Und als der gerade zu atmen anfängt, hört er einen weiteren Hilferuf... Das geht immer weiter und weiter in endlosen Wiederholungen. Der Arzt ist so sehr damit beschäftigt, ertrinkende Menschen herauszuholen und wiederzubeleben, daß er nicht einmal Zeit hat nachzusehen, wer denn die Leute stromaufwärts alle in den Fluß hineinstößt.“
Hagen Kühn, Healthismus
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2005 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Bauer, U. (2005). Einleitung. In: Das Präventionsdilemma. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93541-0_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93541-0_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-14476-4
Online ISBN: 978-3-322-93541-0
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)