Zusammenfassung
Das Gruppendiskussionsverfahren gewinnt in sozial- und erziehungswissenschaftlicher Forschung in jüngster Zeit zunehmend an Bedeutung. Mit dem Einsatz des Verfahrens wird die Hoffnung verbunden, kollektive Phänomene in erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Feldern adäquater als mit herkömmlichen — individualisierenden — Verfahren erfassen zu können. Zu nennen sind hier milieu-, generations-, und geschlechtsbezogene Blickrichtungen innerhalb der Teildisziplinen, deren Gegenstand sich eben primär kollektiv und nicht individuell konstituiert. Diese Erkenntnis mündet gleichwohl in vielen Fällen nicht in eine entsprechende Forschungspraxis. Vielmehr ist hier eine eigentümliche Diskrepanz zu beobachten, die darin besteht, daß das methodische Repertoire, dessen man sich bedient, um kollektive Sachverhalte empirisch zu erfassen, individualisierend geprägt ist. Anders formuliert: Obwohl sozialwissenschaftliche Sätze und Aussagen sich zumeist auf kollektive Sachverhalte beziehen bzw. auf Sachverhalte, die nur in ihrer Eingebundenheit in kollektive Strukturen zu erfassen sind, dominieren in der Forschungspraxis zumeist individualisierende Zugriffsweisen.
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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Loos, P., Schäffer, B. (2001). Einleitung. In: Das Gruppendiskussionsverfahren. Qualitative Sozialforschung, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93352-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93352-2_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2273-8
Online ISBN: 978-3-322-93352-2
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