Zusammenfassung
Forschungsprogramme sind durch eine gewisse Kontinuität in der Entwicklung der Wissenschaft charakterisiert und mit methodologischen Regeln ausgestattet, die einerseits Wege beschreiben, die man vermeiden soll, andererseits Wege angeben, denen man folgen soll. Der Wissenschaftstheoretiker I. Lakatos kennzeichnet die erste Situation als negative Heuristik die es dem Wissenschaftler verbietet, seine Hypothesen gegen den “harten Kern” eines Forschungsprogramms zu richten. Stattdessen soll sich der Wissenschaftler um eine positive Heuristik bemühen, d. h. einen “Schutzgürtel von Hilfshypothesen” formulieren, die Überprüfungen standhalten sollen und so den “Kern” verteidigen können (Lakatos 1974: 129f.). Mit der positiven Heuristik wird eine Strategie charakterisiert, die den Wissenschaftler dazu animiert, seine “Modelle”, die die Wirklichkeit abbilden sollen, nach Axiomen dieses Forschungsprogramms aufzustellen. Die positive Heuristik bewahrt den Wissenschaftler davor, daß er durch Anomalien, die “scheinbar” den Kern des Forschungsprogramms widerlegen, irritiert wird.
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Reinecke, J. (1997). Allgemeine wissenschaftstheoretische Betrachtungen und die Fokussierung auf den Untersuchungsgegenstand. In: AIDS-Prävention und Sexualverhalten. Studien zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91671-6_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13054-5
Online ISBN: 978-3-322-91671-6
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