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Soziale Ungleichheit und Gesundheit im Jugendalter

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Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Jugendalter
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Zusammenfassung

Im Vergleich zur Erwachsenenbevölkerung ist der Einfluss sozialer Ungleichheit in der Gesundheit bei jungen Menschen wesentlich seltener Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses.19 Während über gesundheitliche Ungleichheiten in den ersten Lebensjahren noch einige Ergebnisse vorliegen, sind Informationen über sozioökonomische Unterschiede in der Gesundheit im Jugendalter, der Übergangszeit von der Kindheit zum Erwachsenenalter, kaum verfügbar. Auch im europäischen Ausland war das Wissen über gesundheitliche Ungleichheiten in der Adoleszenz vor 10 Jahren noch sehr begrenzt. Diese Beschränkung ist u.a. darin begründet, dass die Jugendphase zumindest in den westlichen Industrienationen im Regelfall eine der am wenigsten krankheitsanfälligen Phasen im Leben darstellt. Darüber hinaus kann aber auch die schlechte Datenlage für dieses Defizit verantwortlich gemacht werden.

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Literatur

  1. Gleiches gilt für die Studien zur allgemeinen Altersabhängigkeit gesundheitlicher Ungleichheiten (eine Ausnahme bildet die Untersuchung von Stolpe 1997).

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  2. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch für ältere Menschen nachweisen. So belegen Auswertungen der Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie, dass schichtspezifische Unterschiede in der Prävalenz von Herzinfarkten und Schlaganfällen bei 60- bis 69-jährigen Personen schwächer auftreten als bei 40- bis 59-jährigen Personen (Helmert et al. 1993). In der Berliner Altersstudie (BASE) konnte weiterhin gezeigt werden, dass bei 70-Jährigen und Älteren in Bezug auf körperliche Erkrankungen, Sehkraft, Hörvermögen, Gehmobilität sowie Hilfs- und Pflegebedürftigkeit keine markanten Schichtunterschiede bestehen (Lampert 2000). Ähnliche Ergebnisse liegen von Stolpe (1997) und Knesebeck (2000) vor.

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  3. Vollständigkeit kann aufgrund der Fülle vorliegender (internationaler) Publikationen nicht angestrebt werden. Vielmehr wird versucht, eine thematisch breit gefächerte Zusammenschau herzustellen, die den Zusammenhang zwischen Gesundheit und sozialer Lage im Hinblick auf das Jugendalter repräsentativ darstellt. Die referierten Studien verwenden dabei verschiedene Indikatoren des SES sowohl auf Individual- als auch auf Aggregatbasis.

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  4. Zu einer ähnlichen Einschätzung gelangt beispielsweise auch die Landesgesundheitskonferenz NRW, die in einer Entschließung des Landes Nordrhein-Westfalen folgende Herausforderungen für die Kinder- und Jugendgesundheit benannt hat (MFJFG 1999): Chronische Krankheiten, Unfälle, Mund- und Zahngesundheit, seelische Gesundheit/ psychosoziale Belastungen, Sucht- und Drogenabhängigkeit, Gewalt gegen Kinder, sozialstrukturelle Entwicklung/ soziale Benachteiligung.

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  5. Der Carstairs Index besteht dabei aus vier Einzelvariablen: (1) Overcrowding — persons in private households living at a density of more than one person per room as a proportion of all persons in private households, (2) Male unemployment — proportion of economically active males who are seeking work, (3) Social class IV or V — proportion of all persons in private households with head of household in social class IV or V, (4) No car — proportion of all persons in private households with no car (Carstairs/Morris 1991).

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  6. Dieser Indikator konnte nur bei den 20- bis 24-Jährigen erhoben werden (Student/Schüler, berufstätig, arbeitslos und andere), da sich die jüngeren Altersgruppen noch in der Schulausbildung befanden.

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  7. Hier wird die Zusatzfrage „limiting“in den Analysen berücksichtigt.

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  8. Die hier verwendete Frage lautete: „having at least one chronic disease“.

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  9. Folgende Ursachen wurden dabei berücksichtigt: Chronisch obstruktive Lungenkrankheiten (ICD 490–496), Pneumonie und Grippe (ICD9 480–487), Neurosen, nicht klassifizierbare depressive Zustandsbilder, emotionale Störungen des Kindes- und Jugendalters (ICD9 300, 311. 313)

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  10. Die Hauptgruppe der atopischen Erkrankungen bilden dabei Allergien jeglicher Art. Diese Syndrome zeichnen sich durch sogenannte Autoimmunreaktionen aus, bei denen sich das eigene Immunsystem gegen körpereigene oder normalerweise ungiftige Substanzen aus der Umwelt richtet. Diese vielseitigen Reaktionen können sich in unterschiedlichen, zum Teil sehr stark beeinträchtigenden Störungen wie etwa Allergien, Heuschnupfen, atopischer Dermatitis oder Asthma äußern.

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  11. Die Inzidenz gibt die Anzahl der Neuerkrankungen in einer Population während einer bestimmten Zeit bzw. Zeitraums an.

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  12. Unterschieden wird nach DMFS- und DMFT-Werten: DMFS = kariös zerstörte Zahnflächen (decayed), auf Grund von Karies fehlende Zähne (missing); gefüllte (filled) Zahnflächen. „S“(surfaces) zeigt an, dass der Befund zahnflächenbezogen ermittelt wurde. Aus den erhobenen Daten wird der zahnbezogene DMFT-Index ermittelt („T“= teeth) (Schiffner/Reich 1999: 201, Frühbuß 1995).

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  13. Der subjektive SES der Jugendlichen wurde über die Frage erfassst: How would you rate your family’s socioeconomic status? (5 Kategorien von 1: lower bis 5: to upper class).

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  14. Zur Bestimmung der Schichtzugehörigkeit wurden die Schüler danach gefragt, welchen Bildungsabschluss und welchen Beruf ihre Eltern aufweisen, wie viele PKW ihre Eltern besitzen, wie viele Urlaubsreisen die Familie im letzten Jahr unternommen hat, und ob der Schüler ein eigenes Zimmer hat. Nach Zusammenfassung dieser Angaben wurden fünf soziale Schichten unterschieden.

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  15. Die Beschwerden (Kopf-, Bauch-, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Appetitverlust u.a.) wurden mit Hilfe eines dichotomen Beschwerdescores (ernste/moderate Beschwerden vs. keine/leichte Beschwerden) analysiert.

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  16. Der „General Health Questionnaire (GHQ12)“basiert auf 12 verschiedenen Fragen nach Ängstlichkeit, Schlafschwierigkeiten, depressiven Stimmungen usw. in den letzten vier Wochen.

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© 2005 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Richter, M. (2005). Soziale Ungleichheit und Gesundheit im Jugendalter. In: Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Jugendalter. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89929-3_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89929-3_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-14528-0

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