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Soziale Ungleichheit und Gesundheit im Erwachsenenalter

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Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Jugendalter
  • 1547 Accesses

Zusammenfassung

Im vorangehenden Kapitel wurde gezeigt, dass durch die asymmetrische Verteilung knapper und begehrter Güter auf gesellschaftlichen Positionen vorteilhafte bzw. nachteilige Lebensbedingungen von Menschen entstehen, die als soziale Ungleichheiten definiert werden können. Diese gesellschaftlich bedingten Vor-und Nachteile beeinflussen — weitgehend unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung und der Interpretation dieser Bedingungen — das Leben des Einzelnen entscheidend (Hradil 1999: 11f). Dementsprechend ist auch die gesundheitliche Situation durch sie mitbestimmt. Dies überrascht nicht, da viele Aspekte des Lebens durch die Stellung einer Person in der sozialen Schichtung bedingt werden. So beeinflusst der soziale Status beispielsweise, welche beruflichen Möglichkeiten die einzelnen Personen haben, in welchen Häusern sie leben, welchen beruflichen Belastungen sie ausgesetzt sind, wofür sie ihr Geld ausgeben, wie sie Probleme bewältigen und was sie in ihrer Freizeit machen. Viele dieser Faktoren beeinflussen die Gesundheit und deuten auf die Verbindung zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit hin (Stronks 1997: 4). Durch diese ungleiche Verteilung von gesundheitlichen Risiken und Möglichkeiten der Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit erlauben sie dem einen mehr, dem anderen weniger gut, ein Leben in Gesundheit zu fuhren. Auch Gesundheit und Krankheit sind damit Tatsachen, die auf unterschiedlichste Weise durch soziale Ungleichheit bestimmt werden (Siegrist 1995b: 56).

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Literatur

  1. Die Verbesserung der Lebensbedingungen hat z.B. bei der Bekämpfung und Eindämmung der noch im vergangenen Jahrhundert dominierenden Infektionskrankheiten eine entscheidende Rolle gespielt. So gab es einen Rückgang der durch Tuberkulose bedingten Todesfälle um 90% bereits vor Einführung von Antibiotika. Stetig verbesserte Lebensbedingungen (insbesondere Ernährungs- und Hygieneverhältnisse) waren dafür die entscheidenden Ursachen (Steinkamp 1999: 101, vgl. auch WHO 1999: 1f.).

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  2. Hier sei nur an die stetig steigende Zahl von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger erinnert. So waren zum Jahresende 2002 2, 76 Millionen Personen auf Sozialhilfe angewiesen. Die Sozialhilfequote betrug zum Jahresende 2002 — wie im Vorjahr — in Deutschland 3, 3%- Der Anteil der Personen an der Bevölkerung, der Sozialhilfe beansprucht, hat sich somit seit 1963 mehr als verdreifacht; damals bezogen lediglich 1, 0% der Bevölkerung Sozialhilfe (Statistisches Bundesamt 2003).

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  3. Diese Kritik bezeiht sich in erster Linie auf den utopischen und statischen Charakters der WHO-Definition sowie die für Forschungszwecke schlechte Operationalisierbarkeit (vgl. Ko-lip/Hurrelmann 1994, vgl. auch Hurrelmann 2002, Jungbauer-Gans 2002).

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  4. Im Jahr 1999 hatten infektiöse und parasitäre Erkrankungen in Deutschland beispielsweise nur noch einen Anteil von 1, 1% an allen Sterbefällen (Statistisches Bundesamt 2002).

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  5. Mit dieser Klassifikation werden die Berufe, gemäß ihrer allgemeinen sozialen Stellung in der Gesellschaft, in fünf soziale Klassen (I — höchste Klasse bis V — niedrigste Klasse) gegliedert, wobei die soziale Klasse III nochmals in nicht-manuell (III N) und manuell (III M) unterteilt wird (Davey Smith et al. 1994b: 425f).

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  6. Der offizielle Name dieser Berichte ist „Registrar General’s Decennial Occupational Mortality Supplements“.

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  7. Alleine in der Studie von Kunst konnte für elf europäische Länder ein graduelles Gefälle der Sterblichkeit zwischen manuell und nicht-manuell beschäftigten Männern im Alter von 45–65 Jahren nachgewiesen werden.

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  8. Das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) ist eine umfassende Längsschnittuntersuchung privater Haushalte in Deutschland. Die Befragung wird im jährlichen Rhythmus seit 1984 bei denselben privaten Haushalten, Personen und Familien in der Bundesrepublik durchgeführt. 1984 beteiligten sich im SOEP-West 5921 Haushalte mit 12290 Personen an der Befragung; nach 15 „Wellen“im Jahre 1998 sind es noch 4366 Haushalte mit 8145 Personen. Im SOEP-Ost wurden 1990 2179 Haushalte mit 4453 Personen befragt; 1998 beantworteten 3730 Personen in 1816 Haushalten die ihnen gestellten Fragen (Deutsches Institut tur Wirtschaftsforschung 1999).

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  9. Für einen Überblick des Forschungsstandes zu psychischen Krankheiten vgl. Steinkamp (1999), Lewis et al. (1998), Stansfeld et al. (1998).

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  10. Für einen Überblick empirischer Ergebnisse zur sozial ungleichen Verteilung des Zigarettenkonsums in Deutschland siehe auch Mielck/Helmert (1994b).

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© 2005 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Richter, M. (2005). Soziale Ungleichheit und Gesundheit im Erwachsenenalter. In: Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Jugendalter. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89929-3_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89929-3_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-14528-0

  • Online ISBN: 978-3-322-89929-3

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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