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Zusammenfassung

Um den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit eingehend untersuchen und interpretieren zu können, muss zunächst geklärt werden, was genau unter dem Begriff „soziale Ungleichheit“zu verstehen ist. Mit diesem Kapitel soll vorab ein kurzer Einblick in die soziologische Ungleichheitsforschung gegeben werden. Ziel ist es, einige zentrale begriffliche Erläuterungen und Abgrenzungen in Bezug auf soziale Ungleichheit zu geben und die Kritik an dem Schichtungsansatz — dem zentralen Konzept zur Erfassung sozialer Ungleichheit — vorzustellen, um damit die Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes und der damit gewonnenen Daten aufzuzeigen. Dies ist für das Verständnis der weiteren Studie notwendig, weil in den folgenden Kapiteln immer wieder auf Begriffe und Konzepte wie soziale Ungleichheit, soziale Schicht und sozioökonomischer Status zurückgegriffen wird. Dieses Kapitel bildet somit die Grundlage für die nachfolgende Diskussion über den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit einerseits und dem Gesundheitszustand andererseits.

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Literatur

  1. In bewusster Auseinandersetzung mit und Abgrenzung von der Klassentheorie geht es den Vertretern der Theorie sozialer Schichtung darum, die Struktur gesellschaftlicher Differenzierung in ihrer konkret-historischen Ausprägung zu beschreiben. Nicht mehr das Verhältnis zwischen sozialen Großgruppen (Klassen), nicht mehr die Analyse gesellschaftlicher Entwicklung, sondern die Beschreibung gesellschaftlicher Differenzierung steht in der Theorie sozialer Schichtung im Vordergrund. Damit ist der Begriff der sozialen Schicht im Gegensatz zum analytischen Klassenbegriff als rein deskriptiver Ordnungsbegriff zu verstehen (Schäfgen 1998: ohne Seitenangabe).

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  2. Die aus der Geologie entliehene Metapher der Schichtung soll dabei die Vorstellung einer vertikalen Lagerung von Bevölkerungsgruppen veranschaulichen (Steinkamp 1993b: 112).

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  3. Da diese zusätzlichen Indikatoren der sozialen Ungleichheit quer zur vertikalen Unterscheidung auf Grundlage der klassischen Indikatoren Bildung, Beruf und Einkommen stehen, werden sie als horizontale soziale Ungleichheiten bezeichnet.

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  4. Das Interessante an dieser Diskussion ist, dass sie in dieser massiven Form eigentlich nur in Deutschland auftrat und nicht in anderen „postindustriellen“Gesellschaften. Es gab zwar auch in anderen Ländern Einzelstimmen mit ähnlichen Auffassungen, aber insgesamt ist die Sozialstrukturforschung in Europa und Nordamerika mit Aussagen über die allmähliche Auflösung der Klassen und Schichten und mit entsprechenden kritischen Urteilen über die Brauchbarkeit traditioneller Ansätze und Begriffe wesentlich zurückhaltender gewesen (Geißler 1996b: 324, 1994, vgl. auch Hradil 1998b: 35f).

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  5. Die meisten der sogenannten „neuen“Ungleichheiten sind eigentlich keine neuen Erscheinungen innerhalb der Sozialstruktur. Das Prädikat „neu“verdienen die meisten unter ihnen lediglich deshalb, weil sie bislang von der Schichtungs- und Klassenanalyse kaum bzw. gar nicht beachtet wurden. „Neu ist in der Regel nicht ihr Vorkommen, neu ist lediglich die Aufmerksamkeit, die ihnen zuteil wird.“(Geißler 1996a: 75)

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  6. Wie in den folgenden Kapitel gezeigt wird, sprechen auch die Daten zur gesundheitlicher Ungleichheit im Erwachsenenalter dafür, dass „alte“vertikale Ungleichheiten weiterwirken und mit den Variablen Bildung, Einkommen und Stellung im Erwerbsleben offensichtlich vorhandene Unterschiede gut gemessen werden können und für den Gesundheitsstatus nach wie vor hohe Erklärungskraft haben (vgl. auch Sperlich/Mielck 2000, Winkler 2000).

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  7. Siehe dazu auch die Artikelserie im „Forum Humanwissenschaften“der Frankfurter Rundschau über alte und neue soziale Ungleichheiten (2002/03).

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Richter, M. (2005). Soziale Ungleichheit. In: Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Jugendalter. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89929-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89929-3_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-14528-0

  • Online ISBN: 978-3-322-89929-3

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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