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26.10.2021
Welche prädisponierenden Risiken beeinflussen die Entstehung eines Delirs in der akutstationären Behandlung im Krankenhaus? – Eine Sekundärdatenanalyse
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 3-4/2021
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Hintergrund
Das Delir ist eine akut auftretende kognitive Störung. Das frühzeitige Erkennen von Risikofaktoren und Symptomen des Delirs ermöglicht es den Gesundheitsprofessionen, negative Folgen zu verhindern oder zu behandeln.
Ziel
Ziel der Studie ist es, prädisponierende Risikofaktoren und deren möglichen Einfluss auf die Entwicklung eines Delirs zu identifizieren.
Design und Methoden
Sekundärdatenanalyse (n = 698) einer prospektiven Diagnosestudie. Hierzu wurden die Daten aller konsekutiv aufgenommenen Patient*innen zwischen Mai und August 2018 auf 3 Stationen analysiert. Als inferenzstatistisches Verfahren zur Identifikation möglicher Einflussfaktoren auf ein Delir wurde die binär logistische Regression gewählt.
Ergebnisse
Patient*innen mit Delir sind älter als ohne Delir (x̃ = 82 [78–87] vs. 77 [72–82] Jahre, p < 0,001). Mit höherem Alter (OR: 1,06 [95 %-KI: 1,01–1,11], p = 0,015), Einschränkung der Mobilität (OR: 6,08 [95 %-KI: 2,90–12,73] p < 0,001) und Störung der Orientierung (OR: 4,84 [95 %-KI: 2,47–9,50], p < 0,001) steigt die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung eines Delirs. Die Regressionsanalyse zeigt, dass das Modell (Chi2 [3] = 113,45 p < 0,001, n = 678) statistisch signifikant ist.
Schlussfolgerung
Alter, eingeschränkte Mobilität und Orientierungsstörungen können die Entstehung eines Delirs beeinflussen. Die Kumulation dieser Risikofaktoren steht in einem möglichen Zusammenhang mit der Entwicklung eines Delirs.