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2017 | Weiterbildung | Buch

Reinigungsdienste und Hygiene in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen

Leitfaden für Hygieneverantwortliche

verfasst von: Ludwig C. Weber

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Verantwortungsvolle Hygiene zum Schutz vor nosokomialen Infektionen!

Dieses Buch fasst alle wichtigen Grundlagen einer fachgerechten Zusammenarbeit mit dem Reinigungsdienst in den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, ambulanten Operationszentren und Reha-Kliniken zusammen und zeigt Hygieneverantwortlichen, was sie bei der Auswahl des Reinigungspersonals beachten müssen. Dabei wird die herausragende Rolle von Hygiene in der Qualität der Kliniken deutlich dargestellt und auf sinnvolle Produkte aufmerksam gemacht. So können Sie fehlerhafte Arbeitsweisen verhindern und Ihre Bewohner und Patienten vor einer Keimverschleppung schützen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
In Zeiten immer schneller resistent werdender Erreger muss bei allen Hygieneverantwortlichen in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen ein Fachwissen darüber vorausgesetzt werden, worauf beim Reinigungsdienst zu achten ist. Im Sinne der Bündelstrategie sind Hausreinigung und Flächendesinfektion neben der Händedesinfektion, Instrumentenaufbereitung und persönlichen Schutzmaßnahmen Grundpfeiler der Basishygiene, ohne die die Patientensicherheit nicht zu gewährleisten ist (Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene; DGKH). Dieses Buch befasst sich ausschließlich mit dem infektionspräventiven Aspekt der Tätigkeit der Reinigungsdienste und möchte vor allem Hygieneverantwortliche in Kliniken und Pflegeeinrichtungen, aber auch ambulanten Operationszentren und Rehabilitationskliniken ansprechen. Hygienefachkräfte sollten auch in den Auswahlprozess eines externen Reinigungsunternehmens involviert werden. Viele Anregungen und Hinweise sind auch für die Reinigungsdienste selbst interessant.
Ludwig C. Weber
2. Reinigungsdienste und gesetzliche Regelungen
Zusammenfassung
Die unterschiedlichen Berufsgruppen in medizinischen Einrichtungen kommen mit biologischem Material wie Blut, Sekreten, Urin u. a. in Berührung. Um die Gesundheitsgefährdung der Beschäftigten zu verringern oder zu vermeiden, sind Empfehlungen, Gesetze und verbindliche Regeln einzuhalten. In diesen Vorgaben sind in erster Linie Berufe erwähnt, die direkt mit dem Patienten und/oder dessen biologischem Material in Kontakt kommen. Hierzu gehören Ärzte und Pflegepersonal. Nicht minder intensiv hat auch der Reinigungsdienst Kontakt zu biologischen Arbeitsstoffen. Der Reinigungsdienst wurde hier bisher kaum erwähnt und wenn, dann als »Personal für Instandhaltungsarbeiten« oder anonym mit »Fremdfirmen« bezeichnet. Es fehlte eine klare Benennung und Zuordnung der Reinigungsdienste. In den neuen TRBA 250 ist ein Anfang gemacht. Der Hygieneplan einer jeden medizinischen Einrichtung ist eine Dienstanweisung, d. h. für alle Berufsgruppen, auch für den Reinigungsdienst bindend.
Ludwig C. Weber
3. Kooperation von Gesundheitseinrichtungen und Reinigungsdienst
Zusammenfassung
Reinigungsdiensten wird im Alltag der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen kaum Beachtung geschenkt. Der Reinigungsdienst scheint fast unsichtbar. Er passt sich den Arbeitsrhythmen seines Auftraggebers an, arbeitet meist vor oder nach der »rush hour« in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Häufig bekommen die preisgünstigen Anbieter den Zuschlag. Das bedeutet, das Verhalten der Geschäftsführung von Krankenhäusern bedingt die negative Entwicklung. In einigen Krankenhäusern ist ein leichter Trendwechsel zu sehen. Der hausinterne Reinigungsdienst erfährt eine Renaissance. Manche Einrichtungen arbeiten auch geteilt. Die Beobachtungen zeigen, dass die Krankenhäuser, die einen reinen hauseigenen Reinigungsdienst beschäftigen, die saubersten sind und ein sehr motiviertes Personal haben. Vor Vertragsvergabe an ein externes Reinigungsunternehmen sollte die Leitung eines Krankenhauses genau prüfen, was der Reinigungsdienst leistet.
Ludwig C. Weber
4. Qualitätsmanagementsysteme und Dokumentation
Zusammenfassung
Seit den 1990er Jahren lassen sich Reinigungsunternehmen zunehmend nach DIN EN ISO 9001 (Qualitätsmanagement) zertifizieren. Diese freiwillige Zertifizierung zählt zu einer der meist akzeptierten Normen im Qualitätsmanagement europa- und weltweit. In Zukunft wird mit dem Krankenhausstrukturgesetz eine neue Art von Qualitätsüberwachung hinzu kommen. Besonders wichtige Informationen des Krankenhaus-Qualitätsberichtes werden künftig gesondert zusammengefasst: Hier sind Angaben zur Patientensicherheit in übersichtlicher Form und verständlicher Sprache zu finden, damit sich die Patienten ein Bild über die Versorgungsqualität machen können. Die Qualitätsberichte müssen künftig von den Krankenhäusern auch auf ihren Internetseiten veröffentlicht werden. Das »gläserne« Krankenhaus wird auf den Reinigungsdienst Einfluss nehmen. Der Reinigungsdienst wird sich kritisch hinterfragen und evtl. neu aufstellen müssen, was infektionspräventives Arbeiten betrifft.
Ludwig C. Weber
5. Tätigkeit und Arbeitsgeräte des Reinigungsdienstes
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Situationen beschrieben, die es schwer machen zu glauben, dass dies die Praxis von Reinigungsunternehmen ist, trotz Qualitätsmanagement und Zertifikat. Mit Hilfe von umfangreichem Bildmaterial aus der Praxis werden Arbeitsabläufe und Produkte verständlich dargestellt. Grundsätzlich gilt: Unsauberes Arbeitsgerät, uneinheitliches Arbeiten sowie eine unhygienische Reihenfolge bei der Reinigung und Desinfektion der Patientenzimmer wird von Patienten wahrgenommen und schadet dem Image von Krankenhaus und Pflegeeinrichtung. Darüber hinaus ist kann es gefährliche Situationen heraufbeschwören.
Ludwig C. Weber
6. So geht’s richtig: Allgemeine Hygiene maßnahmen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel handelt von den grundsätzlichen Regeln rund um das Hygienemanagement. Was ist bei einer Desinfektion zu beachten? Wie sieht ein richtiger Workflow aus? Die einzelnen Themen sind: Handschuhmanagement, Desinfektionsmaßnahmen sowie korrekte Arbeitsabläufe für die Reinigung und Desinfektion von verschiedenen Bereichen. Dazu gehören Patientenbadezimmer, insbesondere die empfohlene Reihenfolge der Toilettenreinigung, sowie Patientenzimmer und patientennahe Flächen. Der Beitrag beinhaltet sowohl Negativbeispiele von Reinigungsunternehmen als auch Checklisten, u. a. für die richtige Nutzung von Einmalhandschuhen.
Ludwig C. Weber
7. Hygieneanforderungen in speziellen Bereichen
Zusammenfassung
Ein Reinigungsdienst, der auch im Servicebereich Aufgaben als Dienstleiter übernimmt, also Speisen verteilt oder verarbeitet, arbeitet als ein Lebensmittelsubunternehmen. In diesen Fällen gelten die bestehenden Standards des HACCP (»hazard analysis and critical control point«) und der Lebensmittelhygieneverordnung. In Zeiten von zunehmend resistenten Erregern ist es für den Reinigungsdienst wichtig, im Wissen über Infektionserkrankungen und adäquate Isolierungsmaßnahmen informiert und geschult zu sein. Reinigungsdienste in besonderen Bereichen wie Neonatologie-Intensivstation oder Station für Schwerbrandverletzte müssen spezielle Regeln beachten. Auch infektionspräventive Maßnahmen wie Wasserfilter oder gut durchdachte Reinigungsmaschinen sollten dem Reinigungsdienst bekannt sein.
Ludwig C. Weber
8. Schulungen im Reinigungsdienst
Zusammenfassung
Sowohl die KRINKO als auch TRBA 250 weisen auf die Schulung von Reinigungspersonal hin. Bei der Vergabe von Reinigungs- und Desinfektionsaufgaben an Fremdfirmen müssen daher eine adäquate Schulung der Mitarbeiter und deren Nachweis Auswahlkriterien sein, denn bei der Tätigkeit in einer medizinischen Einrichtung ist die strikte Beachtung der Hygiene oberstes Gebot. Zum korrekten Erscheinungsbild gehört auch, dass das Reinigungspersonal keinen Arm- und Fingerschmuck trägt und die Händedesinfektion durchführt. Die Tätigkeit der Reinigungsdienste in einem Krankenhaus unterliegt ebenso wie für andere Berufsgruppen, die eine hygienische Händedesinfektion durchführen müssen, der TRBA 250. In diesem Kapitel werden empfohlene Schulungsthemen für das Reinigungspersonal vorgestellt wie Desinfektion und Reinigung von Flächen, Händehygiene, Mund-Nasen-Schutz, Übertragungswege von Krankheitserregern und Desinfektionspläne. Inhaltlich kommt auch eine kurze Gesetzeskunde zur Hygiene zur Sprache.
Ludwig C. Weber
9. Ausblick – Der Reinigungsdienst der Zukunft
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der zunehmenden bakteriellen Resistenzen ist es höchste Zeit, dass Reinigungsdienste, interne wie externe, sich einer zeitgemäßen, effizienten infektionsprophylaktischen Arbeitsweise zuwenden. In Ihrer Funktion als Hygienefachkraft sollten Sie den Reinigungsdienst beraten, schulen und begleiten. Ein gut geschulter Reinigungsdienst leistet einen großen Beitrag, dass Krankheitserreger innerhalb eines Krankenhauses nicht weitergetragen werden. Reinigungsdienste haben also eine wichtige Funktion zu erfüllen und sollten von den Auftraggebern ernst genommen, aber auch an ihren Leistungen gemessen werden. Es bleibt außerdem zu hoffen, dass die Kommissionen und Ausschüsse, die sich mit hygienerelevanten Arbeitsweisen in medizinischen Einrichtungen befassen, die Tätigkeit der Reinigungsdienste noch genauer spezifizieren.
Ludwig C. Weber
Backmatter
Metadaten
Titel
Reinigungsdienste und Hygiene in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen
verfasst von
Ludwig C. Weber
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-52723-8
Print ISBN
978-3-662-52722-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-52723-8