Hintergrund
Eine Öffnung von Pflegeheimen für und in den Sozialraum fördert nicht nur die Inklusion ihrer Bewohner*innen. Ebenso könnten ältere Menschen im Quartier profitieren, wenn Pflegeeinrichtungen auch für sie Unterstützung vorhalten. Inwiefern es „Pflegeheimen“ durch Weiterentwicklung zu „Zentren“ gelingt, speziell zu Versorgungskontinuität älterer Menschen im Quartier beizutragen, steht im Fokus des Beitrags.
Methodik
Es wurden episodische Interviews mit Nutzer*innen/Angehörigen und Experteninterviews im Rahmen der Evaluation des Modellprojekts „Pflege stationär – Weiterdenken!“ durchgeführt. Die Interviews wurden sekundäranalytisch mittels strukturierender Inhaltsanalyse ausgewertet; Sichtweisen von Nutzer*innen und Expert*innen wurden auf Metaebene trianguliert.
Ergebnisse
Mit Blick auf die Versorgung in den Einrichtungen beziehen sich Nutzer*innen und Angehörige auf Dimensionen von Versorgungskontinuität im Management, in der Beziehung und in der Information. Ihnen sind insofern tragfähige Beziehungen zu Fachkräften in den Einrichtungen ebenso wichtig wie „passgenaue“ Versorgungsangebote auch bei intensiviertem Unterstützungsbedarf. Einige pflegende Angehörige wünschen einen verlässlicheren Informationsfluss zwischen ihnen und den Fachkräften. Auch den befragten Expert*innen ist wichtig, dass die Einrichtungen das gesamte Spektrum von Versorgungskontinuität abdecken. Sie unterschätzen jedoch das Bedürfnis speziell von Angehörigen, als informell Pflegende in die Versorgung einbezogen zu werden.
Schlussfolgerung
Pflegeheime können durch Erweiterung ihres Angebotsspektrums zur Stärkung von Versorgungskontinuität im Quartier beitragen. Sie sollten die Diversität unterschiedlicher Nutzergruppen berücksichtigen.