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25.11.2019 | Themenschwerpunkt
Versorgungspräferenzen der deutschen Bevölkerung: die Option der betreuten Wohngruppe
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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Hintergrund
Die Pflege in betreuten Wohngruppen nimmt seit Jahren stetig zu. Dabei bleibt der Anteil der Pflege dort aber noch weit hinter dem Anteil der oft nichtgewünschten Pflege im Heim zurück.
Fragestellungen
Präferenzen der deutschen Bevölkerung für Wohnen und Pflege im Alter. Wer sich weshalb für Wohnen und Pflege in betreuten Wohngruppen interessiert.
Methode
Analyse von Daten aus repräsentativen Befragungen des Instituts für Demoskopie Allensbach, insbesondere aus den Befragungen zu den DAK-Pflegereporten 2017–2019.
Ergebnisse
Bei dauerhaftem Pflegebedarf möchten die meisten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland von Angehörigen und/oder von einem ambulanten Pflegedienst in der eigenen Wohnung gepflegt werden. Nur 5 % wollen von vornherein in ein Pflegeheim; deutlich eher werden alternative Formen der Pflege in Betracht gezogen. 20 % der Bevölkerung wünschen sich die Pflege in einer Wohngruppe. Allerdings werden diese Wünsche bislang bei Pflegebedarf nur von maximal 2 % der Pflegebedürftigen realisiert. Überdurchschnittlich häufig wären Frauen an einem Leben in einer Wohngruppe interessiert. Besonders für Menschen mit Demenz halten viele eine Wohngruppe für geeignet. Für das Interesse an einer solchen Wohn- und Pflegegemeinschaft deuten sich unterschiedliche Motive an, insbesondere die Vermeidung von Einsamkeit und das Interesse an gegenseitiger Unterstützung. Aber auch weitere Gesichtspunkte spielen eine Rolle.
Schlussfolgerung
Angesichts der verbreiteten Wünsche nach einem Leben in betreuten Wohngruppen stellt sich die Frage nach den Ursachen für die bislang noch geringe Nutzung dieser Wohnform und nach Möglichkeiten, den Wünschen der Interessenten besser gerecht zu werden.