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11. Über Grenzen

  • 2020
  • OriginalPaper
  • Buchkapitel
Erschienen in:

Zusammenfassung

In jeder Kommunikation pendeln Nähe und Distanz entlang von variablen Grenzen zwischen Du und Ich. In therapeutischen Beziehungen besteht Gefahr, aufgrund eigener Bedürftigkeit die Grenzen des Gegenübers zu überschreiten – nicht nur ein Kunstfehler, sondern meist auch eine Retraumatisierung. Dieses Kapitel thematisiert Grenzen und Grenzüberschreitungen in psychotherapeutischen Kontexten. Zunächst werden ethnologische und psychoanalytische Theorien zur Konzeptualisierung von äußeren und inneren Grenzen und deren Wahrnehmung beschrieben. Anschließend wird das Thema Macht und Machtmissbrauch in therapeutischen Beziehungen aus Sicht der Transaktionsanalyse analysiert. Danach wird beschrieben, inwieweit Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene wie Helferwahn und Pseudogefühle zu Missbrauch in therapeutischen Beziehungen beitragen. Schließlich wird dargelegt, wie entsprechende Selbstwahrnehmung, „heilsames Denken“ und die Gestaltung der Sprache möglichen Grenzüberschreitungen bzw. unethischen und eigennützigen Impulsen in der therapeutischen Arbeit vorbeugen können.
Das vorzeitige Entgegenkommen ist im wörtlichen Sinne
die Ver-Führung der Mutter, die dem Ich des Kindes
eigenes Tun und Finden verwehrt, es damit schwächt
und einschränkt, was vom Kind später als Leere empfunden wird.
Anita Eckstaedt (1989, S. 353)
Titel
Über Grenzen
Verfasst von
Rotraud A. Perner
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60817-3_11
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