01.06.2015 | editorial
Trauma
verfasst von:
Verena Kienast
Erschienen in:
PRO CARE
|
Ausgabe 5/2015
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Auszug
Zwar hat Europa in seiner bisherigen Geschichte noch nie so lange Friedenszeiten erlebt, aber die Konfrontation mit Krisen ist dennoch so hoch wie nie zuvor. Dazu kommt, dass die schnelllebige Zeit, in der wir glauben, viele Aspekte unseres Lebens kontrollieren zu können, dazu führt, dass Katastrophen im kleinen wie im großen offenbar schlechter verarbeitet werden. Wurde der Tod in früheren Zeiten, weil er aufgrund der einfacheren medizinischen Mittel und der schlechteren hygienischen und sozialen Bedingungen ein recht häufiges Ereignis war, als Teil des Lebens hingenommen, so bedeuten Todesfälle im engeren Umfeld heute schwere Einschnitte in unserer Lebensrealität. Der Umgang mit dem Ableben wird nicht mehr gelernt, sondern verdrängt. …