Tourniquet im Einsatz

Auszug

Das „Abbinden“ von Extremitäten hat eine wechselvolle Geschichte in der Militärmedizin und erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance. Die überzeugenden Daten aus aktuellen Kriegseinsätzen, in denen Soldaten von Sprengfallen verwundet werden und schwere Blutungen an den Extremitäten erleiden, bringen die Tourniquets auch in die zivile Rettungsmedizin [1]. Berichte über die Erstversorgung nach den Anschlägen von Paris haben die Aufmerksamkeit für die „Abbindesysteme“, die nicht nur den venösen, sondern insbesondere auch den arteriellen Blutfluss unterbrechen, noch einmal dramatisch erhöht [2]. Die Verletzungsmuster bei zivilen Schussverletzungen, nach Terroranschlägen oder nach Amokläufen unterscheiden sich von denen bei Soldaten im Kriegseinsatz und scheinen insgesamt schwerer zu sein [3, 4]. In diesem Zusammenhang gibt es Hinweise, dass der Einsatz von Tourniquets bei Terroranschlägen einen hohen Stellenwert für die initiale Versorgung hat [5]. …