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Erschienen in: Notfall +  Rettungsmedizin 1/2015

01.02.2015 | Leitthema

Tödliches Schütteltrauma

Typische Befunde anhand einer Kasuistik

verfasst von: Dr. S.S. Etzold, M. Tsokos

Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 1/2015

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Zusammenfassung

Hintergrund

Das Schütteltrauma betrifft in der Regel Säuglinge im 1. Lebenshalbjahr und hat eine schlechte Prognose, da die überlebenden Kinder im Allgemeinen unter lebenslangen Behinderungen leiden. Da es sich um ein spurenarmes Delikt handelt, wird im Rettungseinsatz oft primär von einem Krampfanfall, einer Meningitis oder einer Vergiftung ausgegangen.

Diagnose

Die Diagnose des Schütteltraumas wird anhand der typischen Befunde Subduralblutungen, Hirnschädigungen und Einblutungen in die Netzhäute gestellt. Daher werden diese auch oft als Schütteltrauma-Trias bezeichnet.

Vorgestellter Fall

Im vorgestellten Fall rief ein Vater die Rettungskräfte. Die Notärztin konnte jedoch nur noch den Tod des Kindes sowie Hautunterblutungen feststellen und informierte die Polizei. Im Rahmen der rechtsmedizinischen Sektion wurde anhand der festgestellten Subduralblutungen, Brückenveneneinrissen, Netzhautblutungen, Einblutungen in die Sehnervenscheiden beidseits und Hämosiderinablagerungen die Diagnose eines mehrzeitigen Schütteltraumas gestellt. Der Vater räumte ein mehrzeitiges Schütteln des Kindes im Rahmen der Gerichtsverhandlung ein, während die Mutter angab, von den Taten gewusst zu haben. Beide Eltern wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Literatur
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Zurück zum Zitat Ellsäßer G (2012) Unfälle, Gewalt, Selbstverletzung bei Kindern und Jugendlichen 2012. Ergebnisse der amtlichen Statistik zum Verletzungsgeschehen 2010. Fachbericht. Statistisches Bundesamt (Hrsg), Wiesbaden Ellsäßer G (2012) Unfälle, Gewalt, Selbstverletzung bei Kindern und Jugendlichen 2012. Ergebnisse der amtlichen Statistik zum Verletzungsgeschehen 2010. Fachbericht. Statistisches Bundesamt (Hrsg), Wiesbaden
2.
Zurück zum Zitat Herrmann B, Dettmeyer R, Banaschak S, Thyen U (2008) Nichtakzidentelle Kopfverletzungen und Schütteltrauma-Syndrom. In: Herrmann B, Dettmeyer R, Banaschak S, Thyen U (Hrsg) Kindesmisshandlung. Springer Medizin, Heidelberg, S 31–48 Herrmann B, Dettmeyer R, Banaschak S, Thyen U (2008) Nichtakzidentelle Kopfverletzungen und Schütteltrauma-Syndrom. In: Herrmann B, Dettmeyer R, Banaschak S, Thyen U (Hrsg) Kindesmisshandlung. Springer Medizin, Heidelberg, S 31–48
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Zurück zum Zitat Rieser S (2014) Kindliche Gewaltopfer: Statistik lässt keine Entwarnung zu. Dtsch Arztebl 111(26):A-1183/B-1023/C-967 Rieser S (2014) Kindliche Gewaltopfer: Statistik lässt keine Entwarnung zu. Dtsch Arztebl 111(26):A-1183/B-1023/C-967
Metadaten
Titel
Tödliches Schütteltrauma
Typische Befunde anhand einer Kasuistik
verfasst von
Dr. S.S. Etzold
M. Tsokos
Publikationsdatum
01.02.2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Notfall + Rettungsmedizin / Ausgabe 1/2015
Print ISSN: 1434-6222
Elektronische ISSN: 1436-0578
DOI
https://doi.org/10.1007/s10049-014-1961-5

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