Zusammenfassung
Es gibt eine Vielzahl an sinnvollen und auch nachgewiesen wirksamen therapeutischen Maßnahmen bei Patienten im Wachkoma. Aufgrund der hohen Komplexität des Krankheitsbildes gibt es natürlich nicht „die Therapie“ des Wachkomas, die dazu führt, dass innerhalb kürzester Zeit der Patient völlig wiederhergestellt ist, so wie eine Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Lungenentzündung. Was immer wir tun, es muss uns klar sein, dass wir mit schwerstkranken und schwerstbehinderten Menschen und oft auch sehr instabilen Situationen konfrontiert sind. Oft ist schon ein kleiner Schritt in Richtung Stabilität und vielleicht in Richtung einer ersten oder weiteren Remission ein großer Gewinn. Was immer wir tun, muss gut überlegt und in einem Gesamtkontext beurteilt werden. Sowohl therapeutischer Nihilismus als auch reiner Aktionismus sind abzulehnen. Das Kapitel zeigt eine Vielzahl an Möglichkeiten auf, die, gezielt und konsequent, aber auch kritisch eingesetzt, zu einer Stabilisierung und positiven Entwicklung beitragen können.