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12.05.2023 | Tag der Pflegenden | Nachrichten

Pflegeverbände fordern entschlossenes Handeln der Politik

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Zum Internationalen Tag der Pflegenden mahnen die Pflegeverbände umfassende Reformen zur Sicherung der pflegerischen Versorgung an. Der DPR drängt dabei auf eine konkrete Zeitschiene zur Umsetzung.

© HNFOTO / stock.adobe.comMit "kleinteiligen Reförmchen" ist der Pflegenotstand aus Sicht der Pflegeverbände nicht zu bekämpfen.

„Der Bundesregierung verrinnt die Zeit. Mit Blick auf die Profession Pflege wurde seit 2021 so gut wie nichts des Koalitionsvertrages umgesetzt“, erklärte DPR-Präsidentin Christine Vogler. Anstatt wie angekündigt der ´Dramatik der Situation in der Pflege mit Maßnahmen zu begegnen, die schnell und spürbar die Arbeitsbedingungen verbessern´, zeige sich in vielen Bereichen Ziellosigkeit und vielfach Stückwerk, so ihr Urteil. Eine wirklich neue Vision des Gesundheits- und Pflegewesens sei „nicht mal am Horizont zu erahnen“. 

DPR fordert klaren Zeitplan 

Die Bundesregierung müsse zum Koalitionsvertrag umgehend eine präzise mit einem Zeitstrahl unterlegte Umsetzungsstrategie für die beruflich Pflegenden vorlegen, drängt der DPR auf Verbindlichkeit. Dazu gehören aus Sicht des DPR eine bundesweit einheitliche Bildungsstruktur in der Pflege, die Umsetzung eines neuen Heilberufegesetzes, die Entwicklung einer pflegerischen Selbstverwaltungsstruktur und die Schaffung von Strukturen, die die Handlungsautonomie von Pflegefachpersonen sichern.

Vogler machte deutlich: „Was im Koalitionsvertrag versprochen wurde, das muss auch gehalten und umgesetzt werden.“

DBfK: Strukturen ändern statt kleinteilige Reförmchen

Mit Verweis auf das Motto des diesjährigen Internationalen Tags der Pflegenden – „Our Nurses. Our Future.“ – nimmt auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) die Bundesregierung in die Pflicht: „Kleinteilige Reförmchen, halbherzige Digitalisierung und die Anwerbung von Kolleg*innen aus dem Ausland werden die Krise nicht verhindern“, erklärte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. Man müsse jetzt an die Strukturen ran, sonst würden die Bürger*innen in ein paar Jahren keine professionelle Pflege mehr bekommen“, so ihre Prognose.

Der weltweit bestehende Pflegepersonalmangel stelle einen globalen Gesundheitsnotstand dar, dem die Politik begegnen müsse. Der DBfK stellt sich daher hinter die Charta des International Council of Nurses (ICN). Gefordert werden darin unter anderem Investitionen in die nationalen Gesundheitssysteme, den Schutz und die Wertschätzung von Pflegefachpersonen, den Ausbau von Bildungs- und Karrierewegen sowie Mitbestimmung in Entscheidungsgremien. Bienstein erklärte: „Für Deutschland bietet sich mit der bevorstehenden Krankenhausstrukturreform die herausragende Chance, diese Forderungen aufzunehmen und wirksam für eine bessere Gesundheitsversorgung zu sorgen.“ (ne)

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