Zusammenfassung
Der Begriff Wachkoma wurde unter der Bezeichnung apallisches Syndrom erstmals 1940 in der wissenschaftlichen Literatur erwähnt. Um die oft endlosen Diskussionen zu verstehen über die Sinnhaftigkeit oder Nichtsinnhaftigkeit etwaiger diagnostischer Maßnahmen, Untersuchungen oder Therapien bei Menschen im Wachkoma, die leidigen Fragen, wieweit bewusste Wahrnehmung vorhanden ist oder nicht, ist es hilfreich, die historische Entwicklung und die aktuellen Standpunkte zum Thema Wachkoma zu kennen und zu verstehen. Ist das Wachkoma ein Durchgangssyndrom oder ein Endstadium? Abhängig von der historisch gewachsenen Sichtweise wird man zu unterschiedlichen Antworten gelangen. Als Kernsymptome sind allen klinischen Beschreibungen gemeinsam das Fehlen oder eine zumindest hochgradige Einschränkung eines bewussten Wahrnehmens, ein fehlendes Bewusstsein des Patienten seiner selbst und seiner Umwelt und ein Fehlen jeglicher sinnvoller Reaktionen auf äußere Reize bei erhaltenem Schlaf-Wach-Rhythmus. Neue Entwicklungen geben zwar häufig Antworten, sind aber auch Grund für neue Fragen und neue Unsicherheiten.