Zusammenfassung
Die Symptome von Multipler Sklerose (MS) lassen sich nicht in primäre und sekundäre Störungen unterteilen, sie sind vollständig davon anhängig, wo die sklerotischen Herde sich manifestieren. Die Lokalisation dieser ist entscheidend für die Symptomatik, in der sich MS äußert. Das Krankheitsbild zeigt eine große Vielfalt verschiedener Symptome. Typisch für MS sind sog. Exazerbationen. Diese können in schwankender Frequenz auftreten. Es ist wichtig, Behandlungsinterventionen einzuführen, die die Häufigkeit der Exazerbationen verringern. Medikation und eine gute Abstimmung von Belastung und Belastbarkeit können die auftreten Exazerbationen deutlich vermindern. Bei Betrachtung der Symptomatik fällt auf, dass MS viele Übereinstimmungen mit den anderen zentralneurologischen Störungen aufweist, darunter Spastik, Ermüdung, träge Informationsverarbeitung, Depression etc. Dadurch bietet es sich an, bei den verschiedenen zentralneurologischen Erkrankungen einheitliche Behandlungsinterventionen anzuwenden, ohne dabei die einzigartigen Bedürfnisse jedes Patienten aus dem Auge zu verlieren. In diesem Kapitel werden die folgenden Punkte in chronologischer Reihenfolge behandelt: Ursachen, Prävalenz, Diagnostik, verschiedene Formen, Symptomatik. Zum Schluss wird die Dysbalance nach dem Belastungs- und Belastbarkeitsmodell als Folge der sozial-emotionalen Problematik betrachtet.