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2019 | Studium | Buch

Unterstützte Kommunikation bei Kindern und Erwachsenen

verfasst von: Prof. Carina Lüke, Sarah Vock

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Praxiswissen Logopädie

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Über dieses Buch

Immer mehr Logopädinnen nutzen Methoden der Unterstützten Kommunikation als Bestandteil ihres Behandlungsrepertoires, um Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen optimal zu unterstützen.

Dieses Buch bietet angehenden und praktisch tätigen Logopädinnen alles Wichtige zu den Methoden der Unterstützten Kommunikation bei Kindern und Erwachsenen, ihren Anwendungsbereichen, ihrer Effektivität und der konkreten Umsetzung innerhalb der Sprachtherapie und stellt zahlreiche Arbeitsmaterialien zum Download zur Verfügung.

Nutzen Sie Unterstützte Kommunikation in der Sprachtherapie und sichern Sie Ihren Patienten einen optimalen Behandlungserfolg!

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Kommunikation ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. Es ermöglicht Entwicklung und Ausdruck der eigenen Identität und sichert soziales Miteinander. Einschränkungen in den kommunikativen Ausdrucksmöglichkeiten stellen daher ein Risiko für die Partizipation in allen Lebensbereichen dar. Unterstützte Kommunikation (UK) und Sprachtherapie verstehen sich beide als Fachdisziplinen, die Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen unterstützen und durch die Erweiterung der kommunikativen Fähigkeiten zu einer Sicherung oder (Wieder-)Herstellung der gesellschaftlichen Teilhabe verhelfen möchten. Methoden der UK können unproblematisch in eine sprachtherapeutische Intervention integriert werden. Hiervon können prinzipiell alle Menschen profitieren, die sich nicht ausreichend gut lautsprachlich verständigen können. Dies trifft auf ganz unterschiedliche Personen zu, die sich insbesondere hinsichtlich ihres Entwicklungsstandes pragmatisch-kommunikativer Kompetenzen unterscheiden.
Carina Lüke, Sarah Vock
2. Methoden der Unterstützten Kommunikation
Zusammenfassung
Zu den Methoden der Unterstützten Kommunikation (UK) gehören eine Vielzahl unterschiedlicher Kommunikationsformen. Sie gliedern sich in körpereigene Kommunikationsformen wie beispielsweise Lautsprache, Gesten, Gebärden und die Mimik und zum anderen in körperexterne Kommunikationsformen. Diese werden wiederum in nichtelektronische und elektronische Kommunikationsformen unterteilt. Zu den nichtelektronischen Kommunikationsformen zählen u. a. Fotos, Bildkarten, Kommunikationsordner und -tafeln, elektronische Kommunikationsformen können beispielhaft sprechende Tasten oder komplexe Kommunikationshilfen sein. In der Sprachtherapie gilt es, nicht nur eine einzige Kommunikationsform zu erarbeiten, sondern ein funktionierendes multimodales Kommunikationssystem aus verschiedenen Kommunikationsformen mit der unterstützt kommunizierenden Person aufzubauen. Denn Multimodalität spielt in alltäglichen Kommunikationssituationen eines jeden Menschen eine große Rolle.
Sarah Vock, Carina Lüke
3. Empirische Evidenz für den Einsatz von Methoden der Unterstützten Kommunikation
Zusammenfassung
Aufgrund des aktuellen Forschungsstandes zur Effektivität von Methoden der Unterstützte Kommunikation (UK) kann festgehalten werden, dass sich der Einsatz von körpereigenen und externen Methoden in der Mehrheit positiv auf die kommunikativen Fähigkeiten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit erheblichen Beeinträchtigungen in diesem Bereich auswirkt. Darüber hinaus führt der Einsatz von Methoden der UK nicht zu einer Abnahme lautsprachlicher Fähigkeiten, sondern wirkt sich im Gegenteil vielfach sogar positiv auf diese aus. Das Modeling (die modellhafte Mitbenutzung der UK-Methode) sowie das Prompting (die Aufforderung zur Nutzung der UK-Methode) innerhalb natürlicher Interaktionen haben sich als förderliche Vorgehensweisen bei der Vermittlung der Verwendung von Methoden der UK gezeigt. Eine Ausnahme von diesen positiven Effekten von Methoden der UK stellt die Gestützte Kommunikation dar. Diese Methode hat sich eindeutig als nicht valide erwiesen und sollte daher keine weitere Verwendung finden.
Carina Lüke
4. Konzeptioneller Einbezug von Methoden der Unterstützten Kommunikation in die Sprachtherapie
Zusammenfassung
Die Vermittlung eines (kompetenten) Umgangs mit Methoden der Unterstützten Kommunikation (UK) ist neben der initialen Bereitstellung dieser Methoden essenziell für den Erfolg einer UK-Intervention. In diesem Kapitel wird ein mögliches Vorgehen für einen konzeptionellen Einbezug von Methoden der UK in die Sprachtherapie vorgeschlagen, der aufgrund seiner Strukturiertheit möglichst zu einer umfassenden Erweiterung kommunikativer Fähigkeiten von Menschen mit stark eingeschränkten Ausdrucksmöglichkeiten führt. Dieses Vorgehen umfasst fünf Stufen: 1. Standortbestimmung (Anamnese, Erfassung aktueller Kommunikationsformen, sprachtherapeutische Diagnostik); 2. Interventionsmöglichkeiten finden (Methoden- und Materialauswahl, Formulierung von Zielsetzungen, Einbezug der Bezugspersonen); 3. Interventionsmöglichkeiten erproben, evaluieren, anpassen; 4. Inhalte festlegen und umfassende Einführung (Vokabularauswahl, therapeutisches Vorgehen, Evaluation); 5. Etablierung und Erweiterung des Kommunikationssystems.
Carina Lüke, Sarah Vock
5. Konkrete Umsetzungsideen zum therapeutischen Vorgehen
Zusammenfassung
Die Vermittlung von Methoden der Unterstützten Kommunikation (UK) sollte innerhalb kommunikativ bedeutsamer Situationen stattfinden und nicht als isolierte Erklärungen oder Auswendiglernen. Als kommunikativ bedeutsame Situationen eignen sich bei Kindern interaktive Spielgeschehen. Bei Erwachsenen können insbesondere Rollenspiele und Gespräche über Inhalte, die für die Person relevant sind, geeignete Kommunikationsanlässe bieten. Vorgestellt werden konkrete Vorgehensweisen zur Vermittlung von Methoden der UK in der Sprachtherapie mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit umfassenden Kommunikationsbeeinträchtigungen. Diese umfassen u. a. Beispiele zum Auswählen zwischen zwei oder mehreren Alternativen, zur Nutzung erster Gebärden, Bildsymbole und elektronischer Kommunikationshilfen, zur Bildung von Zwei- und Mehrwortsätzen sowie zu komplexen Kommunikationssituationen.
Carina Lüke, Sarah Vock
6. Spezifische Themen
Zusammenfassung
Innerhalb des konzeptionellen Einbezugs von Methoden der Unterstützten Kommunikation (UK) in die Sprachtherapie können Therapeutinnen auf spezifische Herausforderungen stoßen. Mit dem Anstieg der Anzahl mehrsprachiger Menschen weltweit steigt die Gruppe mehrsprachiger unterstützt kommunizierender Personen, deren Bi- oder Multilingualität in der Interventionsplanung berücksichtigt werden muss. Personen mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen benötigen u. U. eine spezielle Ansteuerungsmethode, um eine Kommunikationshilfe bedienen zu können. Einige Patientinnen und Patienten benötigen Unterstützung bei der Beantragung einer Kommunikationshilfe, andere konfrontieren Sprachtherapeutinnen mit dem Thema schulische Inklusion. Zu den genannten spezifischen Themen werden in diesem Kapitel zahlreiche Informationen und praktische Tipps bereitgestellt.
Carina Lüke, Sarah Vock, Anja Starke, Juliane Leinweber
7. Fallbeispiele
Zusammenfassung
In ► Kap.​ „Konzeptioneller Einbezug von Methoden der Unterstützten Kommunikation in die Sprachtherapie “ wird ein mögliches Vorgehen zum Einbezug von Methoden der Unterstützten Kommunikation in die Sprachtherapie vorgestellt. Dieser Interventionsansatz wird hier anhand von verschiedenen Fallbeispielen nochmals verdeutlicht und praktisch dargestellt. In den Fallbeispielen werden unterschiedliche Störungsbilder als Ursache für die Beeinträchtigung der kommunikativen Möglichkeiten aufgegriffen und Patienten unterschiedlichen Alters dargestellt. Fallbeispiel 1: Kind mit stark verzögertem Spracherwerb und kindlicher Sprechapraxie; Fallbeispiel 2: Kind mit stark verzögertem Spracherwerb im Rahmen einer Primärbehinderung; Fallbeispiel 3: Kind mit selektivem Mutismus; Fallbeispiel 4: Erwachsener mit Aphasie und Sprechapraxie; Fallbeispiel 5: Erwachsener mit amyotropher Lateralsklerose.
Sarah Vock, Carina Lüke, Anja Starke
8. Unterlagen für die praktische Arbeit
Zusammenfassung
Die in diesem Kapitel genannten Unterlagen stehen als Online-Material zur Verfügung und können auf 7 http://​extras.​springer.​com nach Eingabe der ISBN 978-3-662-58127-8 heruntergeladen und angesehen werden.
Carina Lüke, Sarah Vock
Backmatter
Metadaten
Titel
Unterstützte Kommunikation bei Kindern und Erwachsenen
verfasst von
Prof. Carina Lüke
Sarah Vock
Copyright-Jahr
2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-58128-5
Print ISBN
978-3-662-58127-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-58128-5