Zusammenfassung
Lange Zeit wurde im Gesundheits- und Sozialbereich das Thema „Aggression und Gewalt“ als bestehendes Problem nicht wahrgenommen. Wurde ein gewalttätiges Ereignis thematisiert, so wurde dies als Ausnahme dargestellt und nach Schuldigen gesucht: Entweder das Personal hatte falsch gehandelt oder die aggressive Person wurde als abnormal dargestellt und als „Fall“ für die Psychiatrie bezeichnet. Erst in den letzten Jahren wurde anerkannt, dass die Phänomene Aggression und Gewalt in allen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen ein Problem für die MitarbeiterInnen, PatientInnen und BesucherInnen darstellen. Übergriffe werden nun als Belastung, als nicht immer vermeidbares und mitunter gesundheitsgefährdendes Risiko akzeptiert. In Fortbildungen zum Thema Deeskalation wurde versucht, den Umgang mit gefährlichen Situationen zu vermitteln. Die Entwicklung des Deeskalationsmanagements steht ebenfalls in einem „Wandlungsprozess“. Wurden in einem ersten Schritt Selbstverteidigungskurse von den Unternehmungen angeboten, so steht heute primär die Prävention von Gewaltereignissen im Vordergrund. In den Inhalten geht es darum, Aggression und Gewalt vorzubeugen und zu verhüten. Der Beitrag gibt einen Überblick über Präventionsmöglichkeiten vor einem aggressiven Vorfall, und es werden Handlungsmöglichkeiten bei Gewaltereignissen aufgezeigt.