Zusammenfassung
„Stimme“ ist entwicklungsgeschichtlich allmählich entstanden. Sie wird von Organen produziert, die ursprünglich einem ganz anderen Bedarf folgend ausgebildet wurden. So ist die ursprüngliche Aufgabe des Kehlkopfs eine Schutzfunktion (Trennung von Atem- und Speiseweg), die Stimmgebung eine Sekundärfunktion. An der Stimmgebung sind primär drei Organsysteme beteiligt: (1) Atemtrakt, (2) Kehlkopf und (3) Vokaltrakt, einschließlich dazugehöriger Muskelaktivität, physikalischer Prozesse, neuronaler Steuerung und Kontrollmechanismen. Der effektive Gebrauch von Stimme setzt eine freie und aufrechte Körperhaltung sowie richtige Atmung voraus. Ausgangspunkt zur Tonerzeugung sind die Atemmuskulatur und der Kehlkopf mit den Stimmlippen. Tonhöhe und -intensität sind wesentliche akustische Parameter einer Stimme, doch erst die Verstärkung durch die spezifischen Resonanzräume in Brust und Kopf (Rachen/Mund/Nase) moduliert den Stimmton und verleiht ihm seine individuelle Klangfarbe.