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10.12.2021 | Sars-CoV-2 | Nachrichten

Impfpflicht für Gesundheitsberufe nicht ausreichend

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Um Krankheitslast und Sterblichkeit von COVID-19 zu senken und eine angemessene Versorgung für alle Patienten – auch nicht-COVID-Patienten – aufrecht erhalten zu können, muss nach Ansicht internistischer Fachgesellschaften eine allgemeine Impfpflicht eingeführt werden.

Die derzeit sehr hohen Infektionszahlen bringen das Gesundheitssystem im ambulanten wie im stationären Sektor in Teilen Deutschlands an seine Grenzen „Alle verfügbaren Daten deuten momentan darauf hin, dass die Omikron-Variante sich rasch ausbreiten und zu einem weiteren Anstieg der SARS-CoV-2-Infektionen führen wird. Diese weitere Welle droht das System endgültig zu überlasten“, sagt Prof. Dr. med. Bernd Salzberger, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e.V. (DGI). In einer aktuellen Stellungnahme, welche die DGI, die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) und die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e.V. (DGIIN) koordiniert haben, fordern zehn internistische Fachgesellschaften deshalb, eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland einzuführen. „Anders als im Winter 2020/21 sind inzwischen Impfungen verfügbar, die die Krankheitslast und Krankenhausaufnahmen auch bei hohen Inzidenzen schnell und nachhaltig reduzieren können. „Neben Kontaktbeschränkungen, die helfen, die Inzidenzen kurzfristig zu senken, ist die konsequente Impfung zumindest der erwachsenen Bevölkerung der einzige anhaltend wirksame Weg, das Infektionsgeschehen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Impflicht nur für im Gesundheitssystem Tätige reicht da nicht aus“, sagt Prof. Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM.

Impfpflicht ethisch geboten

„Trotz vieler Appelle und Anreize haben wir – gerade auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern – in Deutschland noch immer erhebliche Impflücken in der Bevölkerung“, betont Prof. Salzberger. „Diese Situation bringt das gesamte System an den Rand des Kollapses – so können wir nicht weitermachen. Es muss jetzt konsequent gehandelt werden, um schnellstmöglich eine nachhaltige Kontrolle der Pandemie zu erreichen.“ Deshalb unterstützen die internistischen Fachgesellschaften die schnellstmögliche Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen SARS-CoV-2 für Erwachsene. Angesichts der hohen Zahl der durch die bisherige Impfkampagne nicht erreichten Menschen sehen die Experten der Fachgesellschaften diesen Weg als alternativlos an. „Die Einführung einer solchen Impfpflicht ist in der aktuellen Lage ethisch geboten und stellt keine unzumutbare Belastung für die Bevölkerung dar“, sind sich die Experten einig.

dgiin.de

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