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19.09.2018 | Politik | Nachrichten

Verdi zu Personaluntergrenzen: Weder Sicherheit noch Entlastung

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Die vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegten Pflegepersonaluntergrenzen sind aus Sicht von Verdi unzureichend. Die Gewerkschaft spricht von „staatlich legitimiertem Pflegenotstand“ und ruft zu einem bundesweiten Aktionstag auf.

„Patienten haben Anspruch auf eine sichere Versorgung. Die Beschäftigten der Krankenhäuser erwarten spürbare und nachhaltige Entlastung“, erklärte gestern Sylvia Bühler vom Verdi-Bundesvorstand. Mit den Untergrenzen aus dem Verordnungsentwurf gäbe es weder eine gute Versorgung noch Entlastung. Bühler weiter: „Wenn nachts in der Geriatrie eine Pflegekraft allein 24 Patientinnen und Patienten versorgen soll, ist das staatlich legitimierter Pflegenotstand.“

Bündnis fordert „PPR 2.0“

Zusammen mit dem Deutschen Pflegerat, dem Aktionsbündnis Patientensicherheit, der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich-Medizinischer Fachgesellschaften und weiteren Verbänden und Organisationen fordert Verdi jetzt in einer Stellungnahme die Entwicklung eines pflegewissenschaftlich fundierten und am individuellen Pflegebedarf ausgerichteten Personalbemessungsinstruments. Diese „PPR 2.0“ soll anschließend verpflichtend in allen deutschen Krankenhäusern angewendet werden und für angemessene und sichere Personalvorgaben sorgen.

Wie Bühler betonte, kann der Klinikalltag vielfach nur deshalb aufrechterhalten werden, weil die Beschäftigten immer wieder spontan einspringen. Nach Berechnungen der Gewerkschaft wäre das Personal in deutschen Krankenhäusern bei angemessener Schichtbesetzung bereits am 22. Oktober „aufgebraucht“.  Für den 23. Oktober ruft die Gewerkschaft daher zu einem bundesweiten Aktionstag auf, an dem Pflegekräfte nicht aus dem „Frei“ einspringen sollen.  (ne)

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