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29.01.2019 | Politik | Nachrichten

Konzertierte Aktion Pflege bringt Ausbildungsinitiative auf den Weg

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Gegen den Fachkräftemangel in der Pflege hat die Konzertierte Aktion Pflege am Montag eine Ausbildungsoffensive gestartet. Bis 2023 soll die Zahl der Auszubildenden in Pflegeberufen deutlich steigen. Auch die Nachqualifizierung von Pflegehelfern wird forciert.

In der „Ausbildungsoffensive Pflege“ legt die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) verbindliche Ziele für die Pflegeausbildung fest. Unter Federführung des Familienministeriums haben sich alle beteiligten Partner auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket geeinigt.

Mit insgesamt 111 Initiativen will die KAP dazu beitragen, dass der Pflegenachwuchs künftig nicht ausgeht. Unter anderem

  • sollen die Zahlen der Ausbildungseinrichtungen und der Auszubildenden bis 2023 im Bundesdurchschnitt um zehn Prozent steigen.
  • werden die Qualifizierungschancen für Pflegehelferinnen und -helfer verbessert. Die Verbände der Pflegeeinrichtungen stellen mindestens 5.000 Plätze für die Nachqualifizierung von Pflegehelfern bereit.
  • sollen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen die mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz geschaffenen Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf, zur betrieblichen Gesundheitsförderung sowie für Investitionen in Digitalisierung nutzen.
  • wird eine Informations- und Öffentlichkeitskampagne entwickelt, die bundesweit für den Pflegeberuf wirbt.

Wie Bundesfamilienministerin Franziska Giffey betont, geht es darum, mehr Menschen für die Pflegeberufe zu begeistern und die Ausbildungsbedingungen insgesamt zu verbessern.

„Die Pflege braucht einen Masterplan“

Der Deutsche Pflegerat (DPR) und die Gewerkschaft Verdi begrüßten das erste Maßnahmenbündel der KAP. „Die beschlossenen Maßnahmen zur Ausbildung und Qualifizierung der professionell Pflegenden sind richtig und wichtig“, erklärte der Präsident des Deutschen Pflegerats, Franz Wagner. Notwendig sei aber auch eine Verknüpfung und nachhaltige Koordinierung der Ergebnisse aller fünf Arbeitsgruppen der KAP. „Die Pflege in Deutschland braucht einen Masterplan Pflege“, so Wagner weiter. Eine Sicherung des Versorgungsbedarfs sei nur möglich, wenn die Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit rasch und spürbar besser werden.

Die Gewerkschaft Verdi sieht in der Ausbildungsoffensive Pflege ein wichtiges Signal. Angesichts des Pflegenotstandes brauche es die gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten, um die Pflegeberufe attraktiv zu machen, betonte Sylvia Bühler vom Verdi-Bundesvorstand. Auszubildende dürften nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. „Gute Ausbildung braucht Zeit, eine nachhaltige Stärkung der Praxisanleitung und zusätzliches, gut qualifiziertes Personal“, so Bühler. (ne)

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