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24.02.2022 | Pflegeberufegesetz | Nachrichten

Baden-Württemberg unterstützt Praxis-Teil des Pflegestudiums

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Baden-Württemberg will mit rund zwei Millionen Euro die praktische Ausbildung von Pflege-Studierenden absichern. Das hat das Kabinett in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Der DBfK Südwest begrüßt die Entscheidung.

Praxisanleitung (Symbolbild) © Jochen Tack / AOK-MediendienstDie Ausbildung in Praxiseinrichtungen ist ein elementarer Bestandteil des Pflegestudiums.

Wie die Landesregierung am Mittwoch mitteilte, soll das Geld an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste gehen, die Praxiseinsätze für Pflege-Studierende anbieten. Bisher war die Finanzierung dieser Einsätze nicht abgesichert.

Akademische Pflege "signifikant benachteiligt"

Während die Einrichtungen der Praxisausbildung für Azubis in der berufsschulischen Ausbildung Geld aus dem Ausgleichsfonds erhalten, gehen sie bei Pflegestudierenden leer aus. Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha kritisierte diese Regelungslücke auf Bundesebene. Dadurch werde die akademische Pflege signifikant benachteiligt.

„Es ist nicht verwunderlich, wenn die Einrichtungen zurückhaltend sind, Studierende zur praktischen Ausbildung aufzunehmen“, erklärte der Minister und kündigte an, diesen Wettbewerbsnachteil beseitigen zu wollen.

Langfristige Finanzierung, aber auch Bund soll sich beteiligen

Mit den zwei Millionen Euro vom Land könnte die praktische Ausbildung von bis zu 120 Studierenden vorerst finanziell gesichert werden, so Lucha weiter. Geplant ist, dass die Hochschulen auf Antrag ein Budget für rund 2.300 Praxiseinsatz je Student*in vom Sozialministerium erhalten. Diese Summe soll dann an die Praxiseinrichtungen weitergeleitet werden. Die konkreten Konditionen werden laut Ministerium derzeit mit zwei Hochschulen ausgearbeitet. 

Wie der Sozialminister betonte, sollen die Landesmittel langfristig fließen, um den Hochschulen und ihren Kooperationspartner Planungssicherheit zu geben. Allerdings müsse auch der Bund seiner Verpflichtung nachkommen und sich finanziell engagieren.

"Riesenerleichterung" für Praxis-Einrichtungen

Die Vorsitzende des DBfK Südwest, Andrea Kiefer, begrüßte am Donnerstag die Entscheidung der Landesregierung. „Es ist ein starkes Signal an die Profession, dass die Landesregierung bei der Finanzierung der primärqualifizierenden Studiengänge nun Nägel mit Köpfen gemacht hat.“ Sie selbst hatte diesbezüglich in den vergangenen Wochen intensive Gespräche mit Vertreter*innen der Landesministerien in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland geführt.

„Wir freuen uns sehr, dass unsere Gespräche mit den politisch Verantwortlichen so schnell zu Veränderungen geführt haben“, erklärte Kiefer. Nun erhielten nicht nur die Hochschulen Planungssicherheit, für die ausbildenden Einrichtungen sei die Entscheidung ebenfalls eine „Riesenerleichterung“. Dennoch bleibt auch aus Sicht von Kiefer die dringende Aufforderung
an den Bund, die gesetzlichen Regelungen anzupassen.

Auch andere Bundesländer haben Schritte unternommen, um die finanzielle Benachteiligungen in der akademischen Pflegeausbildung auszugleichen. So kündigte Bayern vor kurzem an, ein Stipendium für Pflegestudierende aufzulegen. (ne)

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