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14.05.2020 | Image der Pflege | Nachrichten

Pflegerische und pflegewissenschaftliche Expertise besser nutzen

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Eine grundsätzliche Änderung der öffentlichen Wahrnehmung des Pflegeberufes fordert das Netzwerk Pflegeforschung im Verband  der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und  Medizinischen Hochschulen Deutschlands (VPU) mit weiteren Fachorganisationen in einer gemeinsamen Stellungnahme. 

Verfasst wurde das am 12. Mai veröffentlichte achtseitige Papier gemeinsam mit dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK)  und der European Academy of Nursing Science (EANS).  Der Deutsche Pflegerat (DPR),  die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft, die Bundespflegekammer sowie die  Landespflegekammern in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen unterstützen die Forderungen.

Als das Jahr der Pflegenden und Hebammen von der WHO ausgerufen wurde, habe niemand die weltweite Corona-Pandemie und die hohe Relevanz der Pflege in diesem Kontext erahnen können, heißt es. Weder durch differenzierte Berichte von Fachorganisationen noch durch „überzeugendste Evidenz empirischer Studien“ sei es bisher gelungen, die Bedeutung von Pflegefachpersonen für die Gesundheitsversorgung der Menschen so deutlich vor Augen zu führen.

Pflegerische Expertise wird unterschätzt

Deutschland müsse es zeitnah gelingen, dem Pflegeberuf und auch der Pflegewissenschaft ein weitaus größeres Maß an Bedeutung zukommen zu lassen. Die unterzeichnenden Organisationen rufen dazu auf, pflegerische und pflegewissenschaftliche Expertise besser zu nutzen. Der Umfang der Expertise und die Verantwortung pflegerischen Handelns würden in der aktuellen Situation eklatant unterschätzt.

„Es ist äußerst wichtig, in die derzeit bundesweit und öffentlich stattfindende Diskussion rund um die Pflege in Deutschland, neben all der subjektiven Eindrücke, die notwendige Professionalität einzubringen, um so diesem gesamten Themenkomplex adäquat zu begegnen.“, erklärt dazu Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU.

Akademisierung der Pflege und Pflegewissenschaft stärken

Neben einer Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs wird in der Stellungnahme auch die „dringend notwendige, wachsende Akademisierung der Pflege sowie eine deutliche Stärkung der Pflegewissenschaft“ gefordert.

Andreas Kocks, Sprecher des Netzwerks Pflegeforschung im VPU betont: „Die Corona-Pandemie führt es uns wiederholt vor Augen: Im internationalen Vergleich ist sowohl die hochschulisch qualifizierte Pflege der direkten Patientenversorgung als auch die forschende und lehrende Pflegewissenschaft in deutschen universitären Einrichtungen stark unterrepräsentiert." (ne)

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