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24.10.2018 | Hebammen | Nachrichten

Spahn: Hebammenausbildung soll akademisch werden

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Hebammenausbildung akademisieren. Seine Pläne begründet er mit ständig steigenden Anforderungen in der Geburtshilfe.

Hebamme © olly / FotoliaViel Verantwortung für Mutter und Kind – die Hebammenausbildung soll künftig ein Studium werden.

Anstelle der bisherigen Ausbildung an Hebammenschulen soll künftig ein duales Studium treten, um Hebammen und Entbindungspfleger auf ihren Beruf vorzubereiten. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn letzte Woche den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit. „Die Anforderungen an die Geburtshilfe steigen ständig“, so seine Begründung.

Duale Studiengänge kombinieren Vorlesungen und Seminare an Hochschulen mit der Arbeit in einer Praxiseinrichtung. Am Ende des Studiums schließen die Studierenden mit einem Bachelor-Grad ab. Hebammen würden beim Start ins Leben helfen, so der Minister weiter. Dafür bräuchten sie die bestmögliche theoretische und praktische Ausbildung.   

DPR: „Akademisierung ist längst überfällig“

Der Deutsche Pflegerat begrüßte am 22.10.2018 die Entscheidung Spahns. Die Akademisierung der Hebammenausbildung sei „längst überfällig“, erklärte Christine Vogler. Die DPR-Vizepräsidentin forderte eine rasche Umsetzung der Pläne, um dem akuten Mangel an Hebammen zu begegnen und die Qualität der Versorgung sicherzustellen. „Gut gestaltete duale Studiengänge werden den Beruf für junge Menschen wieder attraktiver machen“, gab sich Vogler überzeugt. Auch die hochschulische Ausbildung in der Pflege, gelte es zu stärken und zu fördern.

Mit der Akademisierung des Hebammenberufs setzt Gesundheitsminister Spahn eine EU-Richtlinie um. Danach muss die Hebammenausbildung bis  zum 18. Januar 2020 reformiert sein. Nach Angaben des Deutschen Hebammenverbands (DHV) gehört Deutschland zu den wenigen Ländern innerhalb der EU, in denen Hebammen noch nicht an Hochschulen ausgebildet werden. (ne)

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