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05.11.2021 | Ehrungen | Nachrichten

Innovationen in der neurologischen Pflege ausgezeichnet

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Im Rahmen des 94. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) wurde der erstmals ausgeschriebene Pflegepreis der DGN verliehen. Der erste Platz ging an das Pflegeteam der Stroke Unit am Klinikum Stuttgart für das Projekt: Durch Delirprävention Komplikationen vorbeugen.

Schlaganfall © Angelika Warmuth / dpa picture-allianceBei Schlaganfall-Patienten besonders wichtig: durch Delirprävention Komplikationen vorbeugen.

Der Preis prämiert innovative Ideen, Projekte und Konzepte, mit denen die pflegerische Versorgung von Menschen mit neurologischen Erkrankungen nachhaltig verbessert werden kann. Die DGN hat es sich zum Ziel gesetzt, die neurologische Pflege zu stärken und zu fördern, „weil Pflegekräfte die zentrale Schnittstelle zwischen Ärztin/Arzt und neurologisch erkrankten Patientinnen/Patienten sowie allen an der Versorgung Beteiligten sind“, beschreibt Prof. Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN, den Stellenwert der Pflege in der Neurologie. Um pflegerisches Engagement zu honorieren, wurden in diesem Jahr im Rahmen der Kampagne „Wir sind Neurologie“ verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, darunter auch die Ausschreibung des DGN-Pflegepreises. In diesem Jahr sind vom Preiskomitee für die mit 1.000, 750 und 500 Euro dotierte Auszeichnung – neben dem Pflegeteam in Stuttgart – Projekte in Heidelberg und Münster ausgewählt worden.

Das Projekt des Pflegeteams der Stroke Unit am Klinikum Stuttgart sollte nach Ansicht der Jury deutschlandweit Schule machen. Das komplexe Krankheitsbild Delir erfordert aufgrund der Notfallsituation und einer erhöhten Sterblichkeit eine umgehende interdisziplinäre Betreuung. Das im September 2020 auf der Stroke Unit im Katharinenhospital des Klinikums Stuttgart implementierte Projekt trägt durch präventive Maßnahmen zur Verhinderung eines Delirs bei Schlaganfall-Patienten bei. Durch die kompetente Betreuung wird nicht nur Schaden von den Erkrankten abgewendet, es können auch Pflegende entlastet und Kosten gesenkt werden.

Mehr Kreativität, bessere Kommunikation

Das Team der Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg erhielt den zweiten Preis für die „Entwicklung des Innovationsraums Pflege“. Unter pflegerischer Leitung werden Arbeitsprozesse auf der Station stärker an Patienten ausgerichtet, neue Ideen schneller in die Praxis umgesetzt, und flexible Arbeitszeitmodelle in der Pflege entwickelt. Im Innovationsraum sollen kreative Lösungen für häufig auftretende Probleme in der pflegerischen Praxis gefunden und in die Routine eingeführt werden.

Der dritte Preis ging an das Team der Klinik für Neurologie am Uniklinikum Münster (UKM). Dort wurde die „Kombinierte Pflege- und interprofessionelle Visite für Parkinson-Patienten“ entwickelt, um die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden und die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Dabei setzt das UKM u.a. auf sogenannte Magnet-Stationen, auf denen die Zusammenarbeit auf Augenhöhe von Pflegenden, ärztlichem Personal und weiteren Berufsgruppen im Fokus steht. Ziel ist, die Schnittstelle zwischen intra- und interprofessioneller Parkinson-Versorgung zu optimieren.

Zukünftig wird jährlich ein DGN-Pflegepreis verliehen.
dgn.org

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