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09.08.2017 | Demenz | Nachrichten

Bessere Versorgung für Menschen mit Demenz

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Menschen mit Demenz leiden bei einem Krankenhausaufenthalt oft besonders. Ein Forschungsprojekt soll ihre Rückkehr in die Häuslichkeit unterstützen.

© Yuri Arcurs / Fotolia

In Akutkrankenhäusern zeigen mehr als 40 Prozent der über 65-jährigen Patienten kognitive Beeinträchtigungen, die während des Krankenhausaufenthaltes zu Problemen führen können. Die Bundesregierung fördert jetzt ein Forschungsprojekt, das sich mit der besseren Versorgung dieser Menschen auch nach dem Krankenhausaufenthalt beschäftigt. Rund 1,7 Millionen Euro stellt das Forschungsministerium zur Verfügung.

„Menschen mit Demenz fühlen sich in der ungewohnten Umgebung des Krankenhauses häufig orientierungslos, sie entwickeln Ängste und es kommt häufig zu einer kognitiven Verschlechterung; all dies erhöht die Wahrscheinlichkeit von Wiederaufnahmen und vorzeitiger Heimeinweisung in dieser Patientengruppe“, erklärt PD Dr. René Thyrian vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Rostock/Greifswald. Er ist Leiter des Projekts „Unterstützung älterer Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen während und nach dem Krankenhausaufenthalt“. Ziel sei es, ein umfassendes Entlassungsmanagement über die Krankenhausgrenzen hinweg bis in die Versorgung durch den Hausarzt zu entwickeln. „Der Versorgungsbedarf der Patienten sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erfasst werden, um so die Rückkehr in die Häuslichkeit optimal vorbereiten zu können“, erläutert Thyrian weiter.

Dabei soll ein poststationärer Behandlungs- und Betreuungsplan erarbeitet werden, der eine optimale ambulante Versorgung absichert: Speziell qualifizierte Fachkräfte setzen diesen Plan um und begleiten den Prozess. Außerdem wird untersucht, wie dieses Konzept in die Versorgungspraxis überführt werden kann.

Das Projekt ist Anfang August gestartet und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Beteiligt sind weitere Forschungseinrichtungen in Jena, Bethel und Düsseldorf. (ne)

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