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10.02.2022 | Bildung | Nachrichten

Pflegestudiengänge: DBfK beklagt große strukturelle Probleme

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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht die Pflegestudiengänge in Not. Der Regionalverband Südwest hat strukturelle Probleme als wichtigste Ursache dafür ausgemacht. Die Politik müsse handeln.

Mit dem Pflegeberufegesetz wurde 2020 das primärqualifizierende Pflegestudium in Deutschland als regulärer Studiengang etabliert. Dennoch berichten laut DBfK etliche Hochschulen von nicht ausgelasteten Studiengängen und signifikanten Abbrecherquoten. 

Erhebliche strukturelle Probleme

Ursachen sieht die Vorsitzende des DBfK Südwest, Andrea Kiefer, im zu geringen Bekanntheitsgrad des Pflegestudiums, aber auch bei den Rahmenbedingungen „Es gibt erhebliche strukturelle Probleme“, stellt Kiefer fest.

Als Hauptgründe für Pflegestudierende, das Studium abzubrechen oder gar nicht erst zu beginnen nennt sie die fehlende Vergütung der Praxiseinsätze, eine unzureichende Refinanzierung der Praxisanleitung, fehlende Praxispartner sowie die mangelnde Unterstützung der Hochschulen für den Auf- und Ausbau der Studiengänge. Auch für die Hochschulen bedeute dies große Planungsunsicherheit.

Fatale Signale für die Professionalisierung

„Dies sind fatale Signale für die Professionalisierung des Berufes sowie die Fachkräftegewinnung in der Pflege“, so Kiefers Fazit.  Der DBfK mahnt politisches Handeln an – auf Landes- wie auf Bundesebene.

In fast ganz Europa ist die Pflege vollakademisiert. Bereits 2012 forderte der Wissenschaftsrat, dass mindestens 10% - 20% des professionellen Pflegepersonals an deutschen Krankenhäusern hochschulisch qualifiziert sein sollte. Von dieser Quote ist Deutschland derzeit noch weit entfernt. (ne)

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