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20.07.2022 | Ausbildung | Nachrichten

Berufswahl: Image der Pflege hat großen Einfluss

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Ob Schüler*innen sich eine Ausbildung in der Pflege in Erwägung ziehen, hängt auch vom Image ab, das Pflegefachpersonen bei ihnen haben. Das zeigt eine Befragung des Bundesinstituts für Bildung (BIBB).

© stokkete stock.adobe.comWie Jugendliche Pflegefachpersonen wahrnehmen, hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf ihr Interesse für einen Pflegeberuf.

Für die Studie hatte das BIBB im Herbst 2021 rund 2.400 Schüler*innen aus 66 allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen befragt.

Demnach kann sich jede bzw. jeder fünfte Jugendliche (19%) eine Pflegeausbildung vorstellen. Jede bzw. jeder Zweite (52 %) schließt das hingegen für sich aus. Jugendliche, die eine Hauptschule besuchen, tendieren der Untersuchung zufolge am häufigsten zu einer Pflegeausbildung. Schüler*innen der Oberstufe dagegen am seltensten, so das BIBB.

Was bei Jugendlichen zieht

Einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Entscheidung für einen Pflegeberuf bei Jugendlichen hat dabei das Image der Pflegefachpersonen, stellte das BIBB fest. Jugendliche, die damit statusbezogene Eigenschaften wie Bildung, Intelligenz, Vermögen oder Ansehen verbinden, können sich den Beruf eher vorstellen. Sie rechneten dann verstärkt damit, mit einer Pflegeausbildung bei Eltern oder Freund*innen zu punkten. Eigenschaften wie Fleiß, Geschick, Kontaktfreude oder Uneigennützigkeit wirkten sich dagegen kaum auf die erwartete soziale Anerkennung aus. Für das Interesse oder Desinteresse an einer Pflegeausbildung seien sie daher weniger bedeutsam, heißt es weiter.

Für BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser steht fest: 

„Um mehr junge Menschen für den Pflegebereich zu gewinnen, kommt es darauf an, an der Wahrnehmung der professionellen Pflegeausbildung anzusetzen. Dazu müssen wir verdeutlichen, dass Pflegeberufe nicht nur gesellschaftlich überaus relevante, sondern vor allem auch sehr anspruchsvolle Berufe sind, die von den Beschäftigten ein hohes Maß an Kompetenzen und Qualifikationen erfordern.“

Esser empfiehlt daher die Entwicklung eines bundesweit gültigen Berufslaufbahnkonzepts in der Pflege. Dieses müsse durchlässig ausgerichtet sein und auch entsprechend umgesetzt werden. 

Im Jahr 2021 haben nach Angaben des BIBB bundesweit rund 61.500 junge Menschen eine Pflegeausbildung begonnen – 7% mehr als noch im Vorjahr. Mit 74% sind fast drei Viertel der neu gestarteten Pflegeauszubildenden weiblich. (ne)


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