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11.04.2019 | Arbeitsfelder | Nachrichten

Gesundheitswissen vermitteln – Schlüsselrolle für die Pflege!

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Mehr als die Hälfte der Deutschen verfügt über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz. Das wirkt sich deutlich auf ihre Lebensqualität aus. Experten wollen daher verstärkt Pflegekräfte in die Vermittlung von Gesundheitsinformationen einbinden.

Viele Menschen in Deutschland tun sich damit schwer, Gesundheitsinformationen richtig zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. In Berlin diskutierten am Mittwoch Experten, wie Pflegekräfte dazu beitragen können, die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung zu stärken.

„Patienten, Pflegebedürftige und deren Angehörige benötigen einen adressatengerechte Informationsbereitstellung und -vermittlung“, erklärte der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus. Es müsse alles dafür getan werden, damit die Menschen sich im Versorgungssystem zurechtzufinden und gesundheitsbezogene Entscheidungen selbstbestimmt treffen können. 

Risikogruppen erkennen und unterstützen

Aus Sicht von Westerfellhaus kommt Pflegefachkräften dabei eine besondere Aufgabe zu. Sie seien in allen Bereichen des Gesundheitssystems präsent und stünden in engem Kontakt zu Patienten, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. „Ihnen fällt somit eine Schlüsselrolle zu, Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz zu erkennen, zu unterstützen und zu befähigen“, betonte Westerfellhaus.

Schwierigkeiten, gesundheitsbezogene Informationen richtig einzusetzen, haben insbesondere ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, mit geringem Bildungsstatus oder mit Migrationshintergrund, erläuterte die Bielefelder Gesundheitswissenschaftlerin Professor Doris Schaeffer. Auch sie unterstrich die besondere Rolle der Pflege, verwies dabei aber auch auf notwendige Voraussetzungen. Die aktuellen Pflegereformen bieten aus Sicht von Schaeffer etliche Ansatzpunkte. Einig waren sich die Experten darin, dass für eine wirkungsvolle Unterstützung von Menschen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz  auch die Zusammenarbeit und Verständigung aller Berufsgruppen im Gesundheitswesen verbessert werden muss.

„Eine Stärkung der Gesundheitskompetenz setzt eine gute Kommunikation voraus“, erklärte auch der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Franz Wagner, in einem Statement. Die neue Pflegeberufeausbildung werde ab Januar 2020 hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten, zeigte sich Wagner überzeugt. Pflegefachpersonen werden dann verstärkt im Bereich Kommunikation ausgebildet. Wagner weiter: „Hier sollte auch ein Schwerpunkt auf die Vermittlung von Wissen zur Gesundheitskompetenz gelegt werden“. (ne)

 

 

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