03.09.2018 | Originalien
Spezialstationen für Patienten mit kognitiver Einschränkung
Ergebnisse einer Umfrage in Kliniken für Geriatrie in Deutschland
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2019
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Hintergrund
In Kliniken für Geriatrie wird eine große Zahl von akut erkrankten Patienten mit kognitiver Einschränkung behandelt. Seit 1990 bestehen in Deutschland geriatrische Einrichtungen mit Spezialstationen für diese Patientengruppe. Eine erste Bestandsaufnahme war 2010 erfolgt, jedoch nicht im Rahmen einer nationalen Umfrage.
Ziel der Arbeit
Bundesweite strukturierte Erfassung von Spezialbereichen für Patienten mit kognitiver Beeinträchtigung in geriatrischen Einrichtungen.
Methoden
Mit einem Online-Fragebogen (SurveyMonkey®, San Mateo, CA, USA) wurden alle Weiterbildungsbefugten des Faches Geriatrie mit einer Weiterbildungsermächtigung von mindestens 12 Monaten befragt.
Ergebnisse
Bundesweit wurden 495 geriatrische Einrichtungen angeschrieben, von denen 161 (32,5 %) antworteten. Weitere 13 Einrichtungen antworteten über einen Weblink, der in einem Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) versandt wurde. Im Jahr 2017 waren 42 Spezialstationen mit einer Größe von durchschnittlich 13,5 ± 4,7 Betten in Betrieb. Fünfzehn weitere Einrichtungen planten die zeitnahe Eröffnung eines Spezialbereiches, davon 5 im Jahr 2018. Vier Spezialbereiche wurden wieder aufgelöst. Alle Spezialbereiche wiesen architektonische, strukturelle und personelle Besonderheiten auf, die den Empfehlungen des Positionspapiers der DGG entsprechen. Vereinzelte Evaluationen weisen auf positive Effekte bezüglich Mobilität und Verhaltensauffälligkeiten hin.
Schlussfolgerung
Es zeigt sich eine Zunahme an Neueröffnungen von Spezialbereichen in den letzten Jahren. Eine methodisch optimierte Evaluation hinsichtlich des klinischen Verlaufs der Patienten, incl. Follow-up und Kosteneffektivität, fehlt und sollte in naher Zukunft erfolgen.
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