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Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 5/2015

01.07.2015 | Beiträge zum Themenschwerpunkt

Sorgende Kommunen und Lokale Verantwortungsgemeinschaften

Modellhafte Ansätze zur Sicherung von gelingendem Altern und Pflege im Quartier

verfasst von: Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Stefanie Klott, Lucia Tonello

Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 5/2015

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Zusammenfassung

Hintergrund

Durch die im Prozess des Alterns zunehmende Begrenzung der Aktions- und Handlungsspielräume werden Wohnung, Haus und Nachbarschaft zu wichtigen Einflussfaktoren auf die selbstständige Lebensführung und das individuelle Wohlbefinden im Alter.

Ziel der Arbeit

Vor dem Hintergrund des demografischen und sozialen Wandels sowie der damit einhergehenden gesellschaftlichen Herausforderungen zielen die im Beitrag beschriebenen Modellprojekte auf die Frage, wie selbstständiges und zufriedenes Altern im gewohnten Umfeld gelingen und wie soziale Teilhabe in nachbarschaftlicher Verbundenheit gefördert werden kann.

Material und Methoden

Der Beitrag stützt sich auf zentrale Erfahrungen im Rahmen der beiden Modellprojekte „VEGA – Verantwortungsgemeinschaften für gelingendes Altern im Quartier“ und „Pflegemix in Lokalen Verantwortungsgemeinschaften“, in dem er die im Prozess evaluierten Ergebnisse fokussiert sowie mögliche Barrieren und Stolpersteine identifiziert. Ebenso zeigt er auf, welche Chancen und Gewinne in der Vernetzung von Versorgung- und Unterstützung-Settings liegen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung

Auf Basis des aktionsforschungsbasierten Vorgehens konnten quartiersspezifische und bedarfsgerechte Konzepte entwickelt werden, aus denen heraus auch unterschiedliche Umsetzungswege resultierten. Unter anderem konnten Vernetzungs- und Nachbarschaftsstrukturen aufgebaut sowie wichtige Themen in Bezug auf das Alter(n) im Quartier bearbeitet werden. Sowohl die Kommunen als auch die Bevölkerung wurden für das Thema des gelingenden Alterns sensibilisiert und aktiviert.
Fußnoten
1
In diesem Kontext kann nicht detailliert auf nationale und internationale Vergleichsprojekte eingegangen werden. Es soll aber beispielsweise explizit an die Initiative „age friendly cities and communities“ der World Health Organization erinnert werden, die „Altersfreundlichkeit“ von Städten als zentrales Ziel befördert [16]. Die dort formulierten konstitutiven Grundelemente („outdoor spaces and buildings“, „transportation“, „housing“, „social participation“, „respect and social inclusion“, „civic participation and employment“, „communication and information“ und „community support and health services“) zeigen sich auch deutlich als zentrale Orientierungen in den beiden hier vorgestellten Projekten.
 
2
Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive wird an dieser Stelle „soziale Teilhabe“ als ein Aspekt von „Partizipation“ verstanden; Partizipation fokussiert darüber hinaus auf den Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse und deren Mitgestaltung.
 
3
Basiert auf einem Methodenmix, der der zentralen Strategie einer „partizipativen Forschungslogik“ folgt. Partizipative Forschung ist als „Forschungsstil“ zu verstehen [1]. Von Unger [21] beschreibt partizipative Forschung als „Oberbegriff für Forschungsansätze, die soziale Wirklichkeit partnerschaftlich erforschen und beeinflussen“.
 
Literatur
1.
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Zurück zum Zitat Kricheldorff C (2014) Altern und Soziale Arbeit. In: Becker S, Brandenburg H (Hrsg) Lehrbuch Gerontologie. Gerontologisches Fachwissen für Pflege- und Sozialberufe. Eine interdisziplinäre Aufgabe. Hans Huber Verlag, Bern, S 97–114 Kricheldorff C (2014) Altern und Soziale Arbeit. In: Becker S, Brandenburg H (Hrsg) Lehrbuch Gerontologie. Gerontologisches Fachwissen für Pflege- und Sozialberufe. Eine interdisziplinäre Aufgabe. Hans Huber Verlag, Bern, S 97–114
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Zurück zum Zitat Kricheldorff C (2013) Vom Pflegemix zur Caring Community. Neue Antworten auf den Pflegebedarf der Zukunft. Zeitschrift für medizinische Ethik 59(2/2013). Schwabenverlag, Freiburg Kricheldorff C (2013) Vom Pflegemix zur Caring Community. Neue Antworten auf den Pflegebedarf der Zukunft. Zeitschrift für medizinische Ethik 59(2/2013). Schwabenverlag, Freiburg
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Zurück zum Zitat Kricheldorff C (2012) Soziale Arbeit in gerontologischen Handlungsfeldern und im Gesundheitswesen. In: Kricheldorff C, Becker M, Schwab JE (Hrsg) Handlungsfeldorientierung in der Sozialen Arbeit. Kohlhammer, Stuttgart, S 83–105 Kricheldorff C (2012) Soziale Arbeit in gerontologischen Handlungsfeldern und im Gesundheitswesen. In: Kricheldorff C, Becker M, Schwab JE (Hrsg) Handlungsfeldorientierung in der Sozialen Arbeit. Kohlhammer, Stuttgart, S 83–105
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Zurück zum Zitat Kricheldorff C (2011) Soziale Arbeit mit älteren und alten Menschen und ihren Angehörigen. In: Gastiger S, Kricheldorff C (Hrsg) Methoden und Konzepte der Sozialen Arbeit in verschiedenen Arbeitsfeldern. Lambertus, Freiburg, S 12–48 Kricheldorff C (2011) Soziale Arbeit mit älteren und alten Menschen und ihren Angehörigen. In: Gastiger S, Kricheldorff C (Hrsg) Methoden und Konzepte der Sozialen Arbeit in verschiedenen Arbeitsfeldern. Lambertus, Freiburg, S 12–48
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Zurück zum Zitat Steiner-Hummel I (1997) Bürgerschaftliches Engagement und die Entwicklung einer lebensweltlichen Pflegekultur. In: Braun U (Hrsg) Entwicklung einer lebensweltlichen Pflegekultur. Transfer Verlag Regensburg, Regensburg, S 113–132 Steiner-Hummel I (1997) Bürgerschaftliches Engagement und die Entwicklung einer lebensweltlichen Pflegekultur. In: Braun U (Hrsg) Entwicklung einer lebensweltlichen Pflegekultur. Transfer Verlag Regensburg, Regensburg, S 113–132
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Zurück zum Zitat Unger von H (o J) Partizipative Gesundheitsforschung: Wer partizipiert woran? Forum Qualitative Sozialforschung (Forum: Qualitative Social Research) 13(1):7 Unger von H (o J) Partizipative Gesundheitsforschung: Wer partizipiert woran? Forum Qualitative Sozialforschung (Forum: Qualitative Social Research) 13(1):7
Metadaten
Titel
Sorgende Kommunen und Lokale Verantwortungsgemeinschaften
Modellhafte Ansätze zur Sicherung von gelingendem Altern und Pflege im Quartier
verfasst von
Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff
Stefanie Klott
Lucia Tonello
Publikationsdatum
01.07.2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie / Ausgabe 5/2015
Print ISSN: 0948-6704
Elektronische ISSN: 1435-1269
DOI
https://doi.org/10.1007/s00391-015-0914-z

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