21.02.2022 | Themenschwerpunkt
Selbstbeurteilung von Alltagsaktivitäten mittels Duruöz-Hand-Index – Validierung der deutschen Übersetzung
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 2/2022
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Hintergrund
Die Selbstständigkeit in Alltagsaktivitäten hängt in hohem Maß von den oberen Extremitäten ab. Die in der Geriatrie breit eingesetzten Instrumente zur Erfassung der Selbstversorgungsfähigkeiten erlauben aber keine Fokussierung auf diese Körperregion. Um den fluktuierenden Verlauf von der Handfunktion abhängiger Alltagsfähigkeiten mit einem Selbstbeurteilungsinstrument abzubilden, haben Rheumatologen den Duruöz Hand-Index (DHI) entwickelt.
Ziel der Arbeit
Die von Duruöz autorisierte deutsche Übersetzung wurde auf ihre Anwendbarkeit im Assessment ambulanter und tagesklinischer geriatrischer Patienten überprüft, und Testgütekriterien wurden bestimmt.
Material und Methoden
Die Studienteilnehmenden füllten den DHI 3‑mal aus. Eine für die Ergebnisse verblindete Doktorandin führte eine Anamnese und Untersuchung durch. Das geriatrische Team bewertete mit mindestens 2‑wöchigem Intervall 2‑mal die auf die Handfunktion bezogene Alltagskompetenz interprofessionell.
Ergebnisse
Die Datenerhebung erfolgte vom 16.11.2016 bis 27.04.2017 an 101 tagesklinischen oder ambulanten Geriatriepatienten. Die Retest-Reliabilität war hoch (0,937), ebenso die interne Konsistenz (Cronbachs α 0,949). Schwierigkeiten bei Alltagsaktivitäten korrelierten enger mit der Gelenkbeweglichkeit (Keitel-Index) und Feinmotorik (20-Cents-Test) als mit der Handkraft.
Diskussion
Der DHI ermöglicht eine auf die oberen Extremitäten fokussierte Erhebung der Schwierigkeiten bei Alltagsaktivitäten. Da trotz Ausschluss von Patienten mit höhergradig gestörter Kognition und Sehfähigkeit etwa jeder Dritte Unterstützung benötigte (Nachfragen beantworten, vorlesen), sollte der Untersucher anwesend bleiben.
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