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06.10.2021 | Schwangerschaft | Nachrichten

Die Hebammenbetreuung wurde durch Corona digitaler

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Die Betreuung Schwangerer durch Hebammen mithilfe digitaler Technik hat sich in der Pandemie gut bewährt. Das zeigt ein aktueller Forschungsbericht der Hochschule für Gesundheit in Bochum in Kooperation mit der BARMER und dem Deutschen Hebammenverband.

Die Corona-Lockdown-Maßnahmen und die Quarantäne-Anordnungen wirkten sich einschränkend auf die Betreuung schwangerer Frauen durch die Hebammen aus. Um die Versorgung bestmöglich sicherzustellen, wurden deshalb bereits ab Mitte März 2020 erstmals digitale Hebammenleistungen auf der Grundlage einer Sondervereinbarung zwischen den Kassen und den Hebammenverbänden ermöglicht. Nun liegen die Ergebnisse einer bundesweiten Versicherten- und Hebammenbefragung zu Angebot, Inanspruchnahme und Zufriedenheit mit digitalen Hebammenleistungen vor, die von der Hochschule für Gesundheit Bochum in Kooperation mit der BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung und dem Deutschen Hebammenverband durchgeführt wurde.

Corona verändert Leistungsangebot der Hebammen

Für die Studie wurden die Antworten von 1.821 BARMER-versicherten Frauen und 1.551 Hebammen ausgewertet. Die Corona-Pandemie habe, so zeige die Befragung, das Leistungsangebot der Hebammen erweitert. „Rund zwei Drittel der Hebammen schafften Geräte wie Webcams, Headsets oder Computer an, um ihre Leistungen digital anbieten zu können. Dies geschah in sehr kurzer Zeit und stellte die Hebammen aber auch vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung, Technik und Datenschutz“, sagt Ursula Jahn-Zöhrens vom Deutschen Hebammenverband. Die digitalen Angebote wurden in der Schwangerschaft und auch im Wochenbett von den Frauen gut angenommen. Insbesondere Kurse und Beratungen eignen sich gut für die digitale Durchführung. Sowohl die Hebammen als auch die Frauen sahen die Vorteile im Infektionsschutz, aber auch in der Wege- und Zeitersparnis. Das ermögliche unter anderem auch, mehr Frauen zu betreuen. Schwangere wie Hebammen sähen die digitale Hebammenbetreuung in der Schwangerschaft und im Wochenbett als sinnvolle Ergänzung zum persönlichen Kontakt. Der Ausbau der digitalen Betreuung dürfe aber nicht zu Lasten der aufsuchenden Betreuung gehen. „Die Corona-Pandemie hat sich auch in der Betreuung Schwangerer als Treiber der Digitalisierung erwiesen. Kassen und Hebammenverbände haben schnell gute Lösungen im Sinne der Schwangeren gefunden. Daraus wurden gute Erfahrungen gewonnen und Hemmschwellen abgebaut, was letztlich den Schwangeren und Hebammen gleichermaßen hilft“, resümiert Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.

Leistungen, die körperliche Untersuchungen erfordern, vor allem im Wochenbett, wurden als weniger geeignet für die Digitalisierung angesehen. Der persönliche Kontakt sowohl zwischen der Hebamme und der Schwangeren, aber auch die soziale Vernetzung zwischen den Frauen wird jedoch weiterhin für sehr wichtig erachtet.

Klare Mehrheit wünscht Fortsetzung

Die Mehrzahl der Befragten sieht eine Fortsetzung der digitalen Angebote auch außerhalb der Pandemie als gewinnbringende Ergänzung an: . 62,7 Prozent der Hebammen würden es begrüßen, wenn es auch nach der Pandemie digitale Betreuungsmöglichkeiten gäbe. 52,3 Prozent der befragten Frauen fänden die digitalen Angebote genau richtig oder wünschten sich deren weiteren Ausbau.

www.bifg.de

Hebamme Jana Friedrich berichtet in HebammenWissen, wie Angebote der Hebammenbetreuung auch digital umgesetzt werden können, welche Ausstattung sinnvoll ist und vor allem, was zu beachten gilt:
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