07.08.2017 | Leitthema
Schuss- und ExplosionsRegister (SExReg)
Vorstellung des Datensatzes, Implementierung und erste Ergebnisse
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 4/2018
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Hintergrund
Angesichts der steigenden Terrorgefahr in Europa gibt es in Deutschland zunehmend Bestrebungen, sich auf einen möglichen Terroranschlag vorzubereiten. Daten zur Inzidenz und Ergebnisqualität der Versorgung bei Schuss- und Explosionsverletzungen sind in Deutschland rar und meist retrospektiv erfasst. Zur Vorbereitung auf mögliche terroristische Ereignisse hat u. a. die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU®) zusammen mit der Bundeswehr einen 5‑Punkte-Plan aufgestellt. Ein wesentlicher Pfeiler zur wissenschaftlich fachlichen Begleitung dieser gesellschaftlichen Herausforderung ist es, das TraumaRegister DGU® zur Erfassung von Schwerverletzten um ein Modul für Schuss- und Explosionsregister (SExReg) zu erweitern.
Ziel
Die Arbeit hat das Ziel, die Entstehung und den Datensatz des SExReg sowie erste Ergebnisse vorzustellen.
Material und Methode
Im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz erfolgte die Entwicklung und Etablierung einer Datenbank und die anonyme wissenschaftliche Aufarbeitung von dort behandelten Patienten mit Schuss- und Explosionsverletzungen. Anhand der Erfassung von 140 Parametern, die die Grundlage für das SExReg darstellen, wurden die Patienten evaluiert.
Ergebnisse
Im Zeitraum von 2004 bis 2016 konnten 179 Patienten erfasst werden. Anhand einiger Parameter kann aufgezeigt werden, wie ressourcenbindend diese Behandlung ist und welche funktionellen Ergebnisse erreicht werden können. Gleichzeitig konnten Unterschiede zwischen einzelnen Subgruppen aufgezeigt werden.
Diskussion
Die Autoren konnten zeigen, welcher Nutzen in einem Register für Schuss- und Explosionsverletzte zu identifizieren ist und gleichzeitig darstellen, wie die Weiterentwicklung und Modifikation des SExReg für die Zukunft geplant und erforderlich ist.
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