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06.06.2017 | Schmerz | Nachrichten

Mehr Achtsamkeit beim Überleiten

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Bei einer Pressekonferenz heute in Berlin anlässlich des bundesweiten Aktionstags gegen den Schmerz hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) erste Ergebnisse einer Online-Umfrage zum „Schnittstellenmanagement bei chronischen Schmerzen“ vorgestellt. Demnach besteht im Hinblick auf eine Versorgungskontinuität bei Schmerzpatienten dringender Handlungsbedarf.

© michaeljung / Fotolia

Im März und April 2017 hatten sich mehr als 600 Pflegefachpersonen an der Umfrage beteiligt. Bereits jetzt zeichnen sich erhebliche Informationsmängel bei der Überleitung beziehungsweise Verlegung von Patienten und Bewohnern mit chronischen Schmerzen ab. Und sie sind häufig mit unangenehmen Konsequenzen für die Betroffenen verknüpft. „Was sich sehr deutlich zeigt ist ein dringender Handlungsbedarf, um die Patientensicherheit und die Versorgungskontinuität an Schnittstellen zu verbessern“, berichtete DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein. 86 Prozent der Kollegen würden die Situation als  unbefriedigend beschreiben.

Schmerzen lassen sich wirksam lindern

„Es werden gerade in Bezug auf chronische Schmerzpatienten große Informationsdefizite geschildert, die häufig zu Missverständnissen, Versorgungsbrüchen oder auch Wiedereinweisungen führen“, so die DBfK-Präsidentin weiter. Selbst gut eingestellte Schmerzpatienten würden dadurch in ihrem Befinden oft wieder weit zurückgeworfen und müssten unnötig Leiden und Schmerzen ertragen. Oft sind es Unwissenheit, Gedankenlosigkeit, Zeitdruck, Pflegefachkräftemangel, schlechte Planung, lückenhafte Berichte und Dokumentationen, Fehleinschätzungen oder Inkompetenz, manchmal auch Vorurteile, die dem zugrunde liegen. „Aber damit dürfen wir uns nicht abfinden“, forderte Prof. Bienstein.

Sie verwies darauf, dass die Erkenntnis über die Relevanz einer guten und individuellen Schmerzbehandlung sich zunehmend durchsetze. Moderne Medizin kombiniert mit fundiertem Pflegewissen könnten in den meisten Fällen Schmerzen wirksam lindern und für eine gute Lebensqualität sorgen. Gerade bei Patienten mit chronischen Schmerzen komme es dabei sehr darauf an, eine gut eingestellte Schmerzbehandlung kontinuierlich fortzuführen. Daher beschäftige sich eine Expertengruppe des DBfK mit diesem Thema und habe die Online-Umfrage initiiert.

Diese wird - ausgehend von den Ergebnissen der Umfrage – weiter am Thema bleiben und Empfehlungen erarbeiten.

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