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05.06.2018 | Schmerz | Nachrichten

Aktionstag gegen den Schmerz

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Schmerzexperten, professionell Pflegende und Apotheker informierten am 5. Juni rund um das Thema Schmerz. Über 300 Einrichtungen beteiligten sich an dem Aktionstag.

In Deutschland haben 27% der Bevölkerung chronische Rücken-oder Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen oder Migräne. Mit dem 7. bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“ weist die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. auf die lückenhafte Versorgung dieser Schmerzpatienten hin. „Unser von G-BA-Innovationsfond gefördertes Projekt PAIN 2020 lotet hier neue Wege aus und stärkt ein interdisziplinäres und multimodales Konzept, um bei Patienten eine Chronifizierung der Schmerzen zu verhindern und ihnen eine geeignete Therapie zu bieten“, sagte Prof. Dr. Hans-Raimund Casser, Präsidiumsmitglied der Schmerzgesellschaft am 5. Juni auf einer Pressekonferenz im Berlin zum Aktionstag.

Über die Risiken im Umgang mit gebrauchten opioidhaltigen Schmerzpflastern informierte Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutsche Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK). Die DBfK-Expertengruppe Schmerz erarbeitete einen 12-seitigen „Leitfaden für den Umgang mit opioidhaltigen Schmerzpflastern“. „Knapp 31 Millionen opioidhaltige Schmerzpflaster sind 2016 von öffentlichen Apotheken ausgegeben worden. Die Wirkstoffe, um die es hier geht, sind Fentanyl und Buprenorphin. Beides hochwirksame synthetische Opioide. Fentanyl ist bis zu hundertmal stärker als Heroin, das macht gebrauchte Schmerzpflaster interessant für Drogenabhängige. Umso wichtiger, dass einerseits die Schmerzpatienten selbst, andererseits aber auch diejenigen, die sie pflegen und versorgen, gut Bescheid wissen und sorgsam mit diesen Pflastern umgehen“, so Christel Bienstein. Gebrauchte Schmerzpflaster enthielten noch bis zu 70% der ursprünglichen Wirkstoffmenge, das wüssten auch Drogenabhängige. „Abhängige suchen die Pflaster im Müll von Kliniken, Heimen und Hospizen, kochen sie aus und injizieren den Wirkstoff. Die Droge ist mittlerweile für zahlreiche Todesfälle unter Drogenabhängigen verantwortlich“, sagte Bienstein weiter..

Der „Leitfaden für den Umgang mit opioidhaltigen Schmerzpflastern“ kann als Download unter www.dbfk.de/de/expertengruppen/pflegeexperten-schmerz/index.php heruntergeladen werden.

 

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